Elektrotechnik und Elektronik

Tätigkeiten in Industrie und Handwerk der Elektroindustrie sind stark vom Wandel der Digitalisierung geprägt. Mikro- und Nanotechnologie ziehen in die Wertschöpfungskreisläufe ein. Die klassischen Produkte erhalten zunehmend höhere Integrationsdichten und elektronische Schnittstellen der Zukunft (Internet of Things, IoT). Die Sehaufgaben sind sehr breit gefächert.
 

Beleuchtung für das Elektrohandwerk

Die Tätigkeiten im Elektrohandwerk sind durch eine hohe Varianz der Aufgabenstellungen gekennzeichnet; entsprechend unterschiedlich sind die Sehaufgaben. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, die Arbeitsplätze bzw. Bereiche der Sehaufgabe einzeln auszuleuchten. Die mittlere Beleuchtungsstärke liegt zwischen 300 bis 500 Lux. Feinere Arbeiten erfordern bis zu 1.000 Lux, Prüfarbeiten und Justieren 1.500 Lux.

Die Arbeit an und mit größeren Geräten erfordert im Elektrohandwerk eine besondere Beleuchtung, da es zu unerwünschten Abschattungen kommen kann. Neben der horizontalen Beleuchtungsstärke muss deshalb auch die vertikale Beleuchtungsstärke stimmen. Richtig sind in diesem Fall breit strahlende oder asymmetrische Leuchten sowie Leuchten, die entsprechend ausgerichtet werden können. Für Prüf- und Kontrollplätze sowie weiteren Tätigkeiten mit höheren Sehanforderungen sollte im Elektrohandwerk immer zusätzliches Licht zur Verfügung stehen.  

Licht in Werkstätten für Elektronik

Werkstätten für Elektronik, die mit Kommunikations- und Unterhaltungsprodukten arbeiten, haben ähnliche Anforderungen wie das Elektrohandwerk. Für den wachsenden Anteil an integrierten Schaltungen und Miniaturisierung ist für diese Sehaufgaben eine mittlere Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux vorzusehen. Eine zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung ist in Werkstätten für Elektronik erforderlich, wenn räumlich diffizile oder feinste Arbeiten an Werkstücken oder Schaltungen erfolgen. Das plastische Sehen wird damit verbessert und erhält die Konzentration.

Fertigung von Elektronik

Die Anforderungen an die Beleuchtung in der Elektronikfertigung sind vergleichbar mit dem Elektrohandwerk. Elektronische Hardware wird immer kleiner und oft automatisiert oder durch Roboter gefertigt. Der Mensch übernimmt mehr Kontrollaufgaben und ist bei der Produktion von Elektronik weniger in die Fließprozesse eingebunden.

Die kleinen Strukturen in der Leiterplattenbestückung – wie zum Beispiel bei Mikroprozessoren – erfordern hohe Beleuchtungsstärken, weil diese häufig schwarz und lichtabsorbierend sind. Die Fertigungsprozesse verlangen eine hohe Reinheit der Luft, die frei von Staub und Mikroorganismen sein muss. Die Beleuchtung übernehmen Reinraumleuchten.

Für die Fertigung von Komponenten, wie Kabel, Drähte oder große Spulen, Galvanisierungen oder Montagen, ist eine mittlere Beleuchtungsstärke von 300 Lux ausreichend. Mit abnehmender Größe der Produktionswerkstücke oder der Montage kleinster Bauteile ist das Beleuchtungsniveau auf mindestens 750 Lux anzuheben.
Monitore innerhalb der Produktion von Elektronik und des Qualitätswesens müssen bildschirmgerecht und blendfrei ausgeleuchtet werden.

Beleuchtungssysteme für Elektrotechnik und Elektronik

Die Beleuchtungsstärken der Raumbeleuchtung, Arbeitsplatzbeleuchtung und besonderer Arbeitsplätze sollten ausgewogen sein. Empfehlenswert ist eine Leuchtdichteverteilung im Verhältnis von 10:3, damit die Adaption der Augen nicht überfordert wird. Grundsätzlich hilfreich sind helle Wände, Fußböden und eine Deckenaufhellung bei fehlenden Oberlichtern.

Energie- und Ressourcenmanagement sind mit dem Siegeszug der LED-Technik einfach zu realisieren. Beleuchtungsanlagen mit Tageslichtsteuerung und Präsenzmeldern – integriert in ein Gebäude- und Lichtmanagement – garantieren maximale wirtschaftliche Einsparungen in einer modernen Produktionsstätte der Elektrotechnik oder Elektronik und erhöhen die Lebensdauer.

Lichtbänder als Deckenaufbau oder in abgehängter Form sind für Lichtpunkthöhen zwischen vier bis sechs Meter ebenso gut geeignet wie Hallen- (Lowbays) oder Hallenpendelleuchten (Highbays) in LED-Technik. Lichtbänder mit tiefstrahlender Optik können auch in höheren Hallen eingesetzt werden.

Für verlängerte Wartungszeiträume und bei höherem Staubaufkommen in Elektrotechnik und Elektronik sollten Leuchten mit höheren Schutzarten, etwa IP 65 oder IP 66, installiert werden. In chemisch belasteten Bereichen, beispielsweise beim Beizen oder Galvanisieren, müssen korrosionsstabile Leuchten hoher Schutzart (mindestens IP 65) und entsprechende Befestigungen verwendet werden.

Vorgaben nach DIN 12464-1: Elektrotechnik

Raum, Aufgabe, Tätigkeit Em UGRL U0 Ra
Kabel- und Drahtherstellung 300 25 0,60 80
Wickeln, große Spulen
... mittlere Spulen
... feine Spulen
300
500
750
25
22
19
0,60
0,60
0,70
80
80
80
Imprägnierung von Spulen, Galvanisieren 300 25 0,60 80
Montagearbeiten, grob (z. B. große Transformatoren)
... mittelfeine (z. B. Schalttafeln)
... feine (z. B. IT-Produkte)
... sehr feine (z. B. Leiterplatten   
300
500
750
1.000
25
22
19
16
0,60
0,60
0,70
0,70
80
80
80
80
Elektronikwerkstätten, Prüfen, Justieren 1.500 16 0,70 80

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