Visuelle und nichtvisuelle Lichtwirkungen
Anhang B verweist auf die visuellen Wirkungen der Beleuchtung und führt die nichtvisuellen Wirkungen ein. Etwa wie die Beleuchtung den circadianen Rhythmus und die Stimmung des Menschen beeinflusst und wie sie Leistung und Wohlbefinden verbessern kann.
B1 – Allgemein
Dieser Abschnitt erläutert, dass eine Beleuchtungslösung immer ganzheitlich wirkt. Licht hat nicht nur eine visuelle Wirkung als Voraussetzung zum Sehen, wichtige nichtvisuelle und emotionale Wirkungen haben einen direkten Einfluss auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden der Menschen.
B2 – Wahrgenommene Raumhelligkeit
Die Norm beschreibt neben den Beleuchtungsanforderungen für Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche auch die Anforderungen zur Beleuchtung des Raumes. Sie ist wichtig für die Helligkeit der Räume und zur Erkennung von Objekten und Personen – wie in den Abschnitten 6.2.2, 6.7 und 7.3 beschrieben. Der Anhang gibt zusätzliche Hinweise zur wahrgenommenen Raumhelligkeit, die wichtig für das Wohlbefinden und die Aufmerksamkeit von Menschen sind.
B3 – Alternative Parameter
Die beschriebenen alternativen Methoden zur Abschätzung von Raumhelligkeiten haben keine normative Relevanz. Sie dürfen jedoch verwendet werden und sollen dazu anregen, Erfahrungen zum Raumhelligkeitsempfinden zu sammeln. Fortführende Arbeiten werden seitens der Deutsche Gesellschaft für LichtTechnik und LichtGestaltung (LiTG) erwartet.
B4 – Adaptationsleuchtdichte innerhalb des normalen Gesichtsfeldes
Dieser Abschnitt gibt ergänzende Hinweise zur räumlichen Leuchtdichteverteilung, die für die Adaptation des Auges eine wichtige Rolle spielt. Adaptation bezeichnet die Fähigkeit des Auges, sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen – eine Voraussetzung für gute Sehleistung und Sehkomfort.
B5 – Der Einfluss der Spektralverteilung auf nichtvisuelle Wirkungen von Licht
Wissenschaftliche Belege untermauern die wichtige Rolle der nichtvisuellen Wirkung von Licht. Die Norm beschreibt im Wesentlichen die Beleuchtungsanforderungen für den Sehvorgang über die Fotorezeptoren Stäbchen und Zapfen. Eine Beleuchtungslösung wirkt aber immer ganzheitlich: visuell, nichtvisuell und emotional.
In diesem Abschnitt werden zusätzliche Hinweise zur nichtvisuellen Wirkung von Licht über den dritten Fotorezeptor gegeben, die retinalen Ganglienzellen. Hierfür ist unter anderem die spektrale Zusammensetzung von Licht entscheidend.
In DIN/TS 5031-100 werden die über das Auge vermittelten melanopischen Wirkungen des Lichts auf den Menschen mit ihren Größen, Symbolen und Wirkungsspektren beschrieben. DIN/TS 67600 „Ergänzende Kriterien für die Lichtplanung und Lichtanwendung im Hinblick auf nichtvisuelle Wirkungen von Licht“ beschreibt Ursache-Wirkungs-Beziehungen für melanopische Wirkungen von Licht und gibt damit vielseitige Informationen zu Planung und Anwendung der nichtvisuellen Wirkungen von Licht auf den Menschen.
B6 – Unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse
In diesem Abschnitt werden die positiven Wirkungen unterschiedlicher Beleuchtungsverhältnisse durch eine veränderte Beleuchtungsstärke, Leuchtdichte und ähnlichste Farbtemperatur dargestellt. Steuerung und Dimmbarkeit von Beleuchtung sind Eigenschaften, die zusätzlich einen positiven Einfluss auf die Akzeptanz von Beleuchtungssystemen und damit auf das Wohlbefinden haben. Weitere Hinweise finden sich in den Abschnitten 6.2.4 und 6.6 der Norm.
B7 – Tageslichtversorgung
Tageslicht ist die wichtigste Lichtquelle für menschliches Wohlbefinden. Dieser Abschnitt gibt Hinweise für die allgemeine Nutzung von Tageslicht im Zusammenspiel mit elektrischer Beleuchtung.