UGR in unüblichen Situationen
Die Anhänge A und B der Norm geben ergänzende Hinweise für die Umsetzung guter Lichtlösungen – hinsichtlich Sehleistung, Sehkomfort und Wohlbefinden von Menschen. Sie dienen eher der Information und sollen Themen aus der fachlichen Diskussion in das normative Umfeld bringen.
Anhang A
Das in Abschnitt 5.5 der Norm beschriebene Verfahren zur Blendungsbegrenzung basiert auf der UGR-Tabellenmethode der CIE. Es beschränkt sich auf rechteckige Räume mit nur einem Leuchtentyp in regelmäßiger Anordnung in einer fixen Installationshöhe.
In Anhang A – UGR in unüblichen Situationen – werden Vorgehensweisen empfohlen, wenn der zu planende Raum von diesen Vorgaben abweicht. Drei Beispiele:
Tipp für unregelmäßige Grundrisse: Zur Nutzung der UGR-Tabellen kann ein nicht rechteckiger Raum in einen flächengleichen eckigen Raum überführt werden.
Tipp für verschiedene Leuchtentypen: Werden verschiedene Leuchtentypen eingesetzt, so ist für jeden einzelnen Typ der UGR-Wert Rug mithilfe der Tabelle zu ermitteln. Zum Vergleich mit dem UGR-Grenzwert Rugl ist der ungünstigste, das heißt höchste UGR-Wert heranzuziehen. Entsprechend ist bei unterschiedlichen Installationshöhen vorzugehen.
Tipp für unregelmäßige Anordnungsmuster der Leuchten: Das Rechenmodell der UGR-Tabellenmethode geht von einer fiktiven standardisierten Leuchtenanordnung aus. Die tatsächliche Anordnung darf und wird in der Regel hiervon abweichen. Sind allerdings die Leuchten in einem Raumteil besonders dicht platziert, kann die UGR-Tabellenmethode nicht angewendet werden.
Weitere Informationen
Im technischen Report CIE 117:1995 Psychologische Blendung in der Innenraumbeleuchtung beschreibt die Internationale Beleuchtungskommission (CIE) die vereinheitlichte Blendungsbewertung.
CIE 232:2019 Psychologische Blendung von Leuchten mit inhomogener Leuchtdichtestruktur der Lichtaustrittsfläche stellt eine Korrektur des UGR-Verfahrens vor, um die Inhomogenität von LED-Leuchten ausreichend zu berücksichtigen.
Die LiTG-Publikation 20 „Das UGR-Verfahren zur Bewertung der Direktblendung der künstlichen Beleuchtung in Innenräumen“ stellt den Aufbau und die Anwendung des UGR-Verfahrens im Zusammenhang dar.