Lichtmanagement für Straßen, Wege und Plätze
Die Beleuchtung im öffentlichen Raum sorgt vor allem für Orientierung und Sicherheit, trägt darüber hinaus aber auch zu einer attraktiven Gestaltung des Stadtbildes bei. Besonders wichtig bei der Wahl der Lichtsysteme ist eine hohe Effizienz, da die zu beleuchtenden Flächen meist groß und die Brenndauern lang sind. Energieeinsparungen lassen sich insbesondere durch Lichtmanagementsysteme mit Tageslichtsensoren und Bewegungsmeldern realisieren.
Lichtmanagementsysteme (LMS) ermöglichen Städten und Kommunen variable und intelligente Lichtlösungen für die Außenbeleuchtung. Mit diesen Systemen lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Jeder Lichtpunkt kann nach Bedarf digital ein- und ausgeschaltet oder gedimmt werden.
Zudem werden Informationen über Betriebszustand, Energieverbrauch und Ausfälle gesammelt und mit exakter Zeit- und Positionsangabe auf einem zentralen Rechner gespeichert. Betreiber von Straßenbeleuchtungsanlagen werden dabei unterstützt, die Sicherheit auf der Straße durch ein angepasstes Beleuchtungsniveau zu gewährleisten: Ausgefallene Lichtpunkte werden direkt gemeldet. Vorausschauende Wartungskonzepte können so schon im Vorfeld erstellt werden und unterstützen die Arbeitsabläufe.
Vorteile bedarfsorientierter Außenbeleuchtung
Durch die immer weiter verbreitete Nutzung elektronischer Betriebsgeräte und moderner Lichtquellen ist die Beleuchtung flexibler geworden, Lichtmanagementsysteme sorgen für exakte Anpassung an die tatsächlichen Erfordernisse: Bei höherem Verkehrsaufkommen, an Stellen mit erhöhter Unfallgefahr oder bei ungünstigen Witterungsbedingungen wird das Beleuchtungsniveau angehoben – in Zeiten mit geringem Verkehrsaufkommen gesenkt.
Lichtmanagementsysteme reduzieren eine bewusst geplante Überdimensionierung. Sie dimmen z. B. eine 150 Watt-Leuchte auf die benötigte Leistung von 120 Watt. Dieses intelligente Eingreifen spart Energie, reduziert zugleich CO2-Emissionen und Wartungskosten und erhöht die Zuverlässigkeit der Beleuchtungsanlage im Betrieb.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Energieeinsparung (kWh, Euro und CO2)
- situationsgerechtes Lichtniveau
- effizientere Wartung
- mehr Sicherheit
- Umweltschutz: weniger Lichtverschmutzung, Artenschutz für Insekten
Sanierungsbeispiel: Alt-Arnsberg
Historisches Umfeld, neueste Technik: Die Brückensanierung in Alt-Arnsberg ist ein Musterbeispiel dafür, wie mit moderner Beleuchtungs- und Lichtmanagementtechnik auch ein kritischer Verkehrsraum multifunktional und attraktiv umgestaltet werden kann.
Je nach Nutzung ist eine Zweckbeleuchtung für den Straßenverkehr oder eine akzentuierende Beleuchtung für den Veranstaltungsbetrieb gewünscht. Die Leuchten haben deshalb zusätzlich zum optischen System für die Verkehrsbeleuchtung eine dekorative Lichtkomponente, die wahlweise in den Farben Weiß oder Blau erscheint. Das Beleuchtungsniveau lässt sich nach Bedarf dimmen (z. B. durch LED-Leuchten mit dimmbaren Betriebsgeräten). Gesteuert werden die Leuchten per Funksignal, das von Leuchte zu Leuchte weitergegeben wird. Das Lichtmanagementsystem erfasst zudem wichtige Betriebsdaten für das Energie-Monitoring und für die Wartung.
Ein Signalgeber mit relativ kurzer Funkreichweite und einer über Mobiltelefon erreichbaren IP-Adresse genügt, um bequem aus der Ferne oder vor Ort mit einem Smartphone oder einer intuitiven Bedienoberfläche und der erforderlichen Berechtigung voreingestellte Lichtszenen abrufen zu können. Der Funktechnik wurde der Vorzug gegeben, weil zusätzliche Installationskosten für eine leitungsgebundene Schnittstelle eingespart wurden und sich das System einfacher erweitern lässt. Die Konfiguration der Anlage erfolgt über einen Tablet-PC.
Tipps zu Neubau und Sanierung
Gerade in der Straßenbeleuchtung stellt sich sehr oft die Frage: Können Masten oder Leuchtenköpfe weiter genutzt werden? Eine lichttechnisch gute Lösung mit Überwachung und zentraler Steuerung lässt sich eigentlich nur über einen kompletten Austausch der Leuchten erreichen. Dieser Aufwand rechnet sich durch das energiesparende Ergebnis einer Sanierung mit intelligenten Betriebsgeräten und autarker Steuerung relativ rasch. Zwei Sanierungsansätze bieten sich an:
1. Sanierung nach Straßenzügen
Hier zeigt sich das Straßenbild einheitlich und elegant, der Planungs- und Investitionsaufwand ist aber relativ hoch. Die Umsetzung kann in allen verfügbaren Technologien (PLC, RF, GSM/GPRS) erfolgen.
2. Sanierung nach Bedarf
Die Leuchten werden nach Fälligkeitsdatum ausgetauscht und erzeugen daher lediglich geringen Investitions- und Planungsaufwand, ergeben aber auch ein heterogenes und möglicherweise wenig ansprechendes Straßenbild. Die Umsetzung ist nur mit GSM/GPRS möglich.
Bei der Ausrüstung neuer Straßenzüge empfiehlt sich der Einsatz von LED-Leuchten in Kombination mit einer modernen Lichtsteuerungslösung. Je nach Bedarf kann die Steuerung zentral oder autark erfolgen.
Das Stadtmarketing lebt von architektonischen Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungsorten mit starker Anziehungskraft. Eine flexible Nutzung dieser Räume erfordert Lichtmanagement und bietet in unserer schnelllebigen Zeit die Möglichkeit, sich immer wieder neu und interessant zu präsentieren. Dabei müssen häufig bereits vorhandene Komponenten berücksichtigt werden. Aus Kostengründen werden daher oft einfach erweiterbare, funkbasierte Systeme eingesetzt. Bei Neubauten kommen wiederum eher verkabelte Lösungen zum Einsatz. Eine zentrale Steuerung dieser Systeme mit Monitoring ist von Vorteil.