Sanierung mit System
Ein strukturierter Sanierungsprozess hilft, Effizienzpotenziale zu erfassen und sorgt dauerhaft für hohe Lichtqualität bei niedrigen Stromkosten. Fünf Schritte führen zum Ziel.
Sorgfältige Analyse und professionelle Planung sind die Basis jeder zielgerichteten Beleuchtungssanierung. Gut, wenn alle Beteiligten möglichst frühzeitig zusammenarbeiten: Techniker, Einkäufer, Nutzer und Entscheider. So gelingt der Wechsel zu einer nachhaltigeren Beleuchtung am besten.
Ziel ist es, einen umfassenden Sanierungsplan zu erstellen, der die Wirtschaftlichkeit einzelner Beleuchtungsprojekte vergleicht und berücksichtigt. Mit den erfassten Daten und Berechnungen lässt sich die optimale Sanierungsstrategie wählen. Zugleich lässt sich so besser entscheiden, welche Projekte aus wirtschaftlichen Aspekten eventuell vorgezogen werden sollten. So kann eine Sanierung dann auch abschnittsweise über mehrere Jahre erfolgen. In diesem Fall beginnt die Sanierung entweder
- in Räumen oder Gebäudeteilen mit der längsten Betriebszeit oder
- setzt bei Leuchten- und Lampentypen an, die das höchste Einsparpotenzial bieten.
Schritt 1: Die Ist-Analyse
Projektvorbereitung kostet Zeit, macht sich aber bezahlt: Wer Ziele und Prioritäten zu Beginn exakt definiert, kann später die erreichten Einsparungen und den Gewinn an Lichtqualität leicht beziffern.
Jede Sanierung beginnt mit einer Ist-Analyse. Wichtige Basismaterialien sind:
- Energieabrechnungen der vergangenen drei Jahre.
- Aufstellung der Wartungs- und Reparaturkosten für vorhandene Anlagen.
- Lichttechnische Berechnungen und Überprüfung der bestehenden Anlagen.
- Benchmarks mit vergleichbaren Beleuchtungsanlagen. Im einfachsten Fall wird dabei die elektrische Leistungsaufnahme der Beleuchtungsanlage ins Verhältnis zur beleuchteten Fläche gesetzt (also Watt/m2 pro 100 Lux pro Jahr).
Schritt 2: Planung der Lichttechnik
Komplexe Beleuchtungsprojekte erfordern viel Know-how. Bei der Lichtplanung müssen die Sehaufgaben festgelegt, zahlreiche Normen und Richtlinien beachtet und Gütemerkmale der Beleuchtung berücksichtigt werden. Die konkrete Planung erfolgt in fünf Schritten:
- Festlegung der Sehaufgaben, Definition des Lichtkonzepts und Wahl der Beleuchtungsarten.
- Auswahl geeigneter Leuchten und Komponenten.
- Ermittlung der notwendigen Anzahl von Leuchten und deren Anordnung.
- Gegebenenfalls Definition des Lichtmanagements, das zusätzlich Energie spart.
- Definition des Wartungsplanes.
Planung: Wirtschaftlichkeit
Zur Planung gehört auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, die verschiedene Optionen berücksichtigt und unterschiedliche Beleuchtungslösungen vergleicht. In dieser Berechnung sind die Gesamtkosten der Beleuchtungsanlage über den kompletten Lebenszyklus aufzuführen. Relevante Größen sind
- Investitionskosten,
- Energieverbrauch,
- Kosten für Reinigung, Wartung und Reparatur sowie
- Entsorgungskosten.
Schritt 3: Finanzierung
Ob Kommune oder Unternehmen: Attraktive Finanzierungskonzepte erleichtern den Wechsel zu einer energieeffizienten Beleuchtung. Modelle können Contracting, Mietkauf, Leasing oder Finanzierungshilfen sein.
- Finanzierungshilfen: Mit zahlreichen Programmen unterstützen die Politik sowie die bundeseigene KfW-Bank (www.kfw.de) die Sanierung alter Beleuchtungsanlagen. Eine Übersicht über Programme des Bundes, der Länder und der EU gibt die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (www.foerderdatenbank.de).
Schritt 4: Wirtschaftliche Beschaffung
Im Gegensatz zu öffentlichen Auftraggebern sind private Unternehmen bei der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen nicht an das Vergaberecht gebunden. Eine Orientierung an den vergaberechtlichen Regelungen ist dennoch sinnvoll. Sie helfen beim Entscheidungsprozess und geben Hinweise auf wichtige Kriterien, wie Lebenszyklus, Wirtschaftlichkeit und Rendite.
Schritt 5: Wartung und Kontrolle
Nach DIN EN 12464-1 gehört zur Lichtplanung verpflichtend auch die Erstellung eines Wartungsplanes. Optimale Wartung erhöht die Lebensdauer und die Effizienz einer Beleuchtungsanlage. Aus der Wartung von Beleuchtungsanlagen lassen sich wertvolle Hinweise und Kennzahlen für zukünftige Projekte gewinnen. Gut also, wenn Wartungsarbeiten dokumentiert und ausgewertet werden.
Light as a Service
Um eine optimale Lösung mit nachhaltiger Beleuchtungsqualität bieten zu können, können Hersteller oder Dienstleistern Serviceleistungen beim Verkauf von Licht anbieten. Dabei kann Light as a Service unterschiedlich ausgeprägt sein und letztendlich als Gesamtpaket die Konzeption und Planung der Beleuchtungsanlage, Herstellung und Lieferung der Anlagenkomponenten, Montage, Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung enthalten.