HCL – Definition und Potenzial

Human Centric Lighting (HCL) ermöglicht das richtige Licht für jede Zeit des Tages und des Jahres. Diese ganzheitlich angelegten Beleuchtungskonzepte werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.


Human-Centric-Lighting-Konzepte bieten die Chance, das Zusammenspiel von künstlichem und natürlichem Licht bestmöglich zu gestalten. HCL definiert sich gemäß dem ZVEI-Positionspapier „Der Einsatz von Human Centric Lighting (HCL) ermöglicht das richtige Licht für jede Tageszeit“ von 2016 wie folgt:

Licht wirkt vielfältig und immer – visuell, emotional und biologisch. Human Centric Lighting (HCL) unterstützt zielgerichtet und langfristig die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Menschen durch ganzheitliche Planung und Umsetzung der visuellen, emotionalen und insbesondere der biologischen Wirkungen von Licht.

HCL-Konzepte sind frühzeitig im Projekt zu verankern und bilden die Grundlage einer ganzheitlichen interdisziplinären Planung. Das natürliche Tageslicht wird, sofern es die Architektur erlaubt, einbezogen und die Beleuchtungsanlage entsprechend der HCL-Lichtplanung installiert und betrieben.

Der Nutzer erhält frühzeitig ein ausgearbeitetes Informationsblatt, damit er die Vorteile einer HCL-Beleuchtung erkennen und das Licht richtig nutzen kann, um den größtmöglichen Vorteil daraus zu ziehen.

Licht wirkt immer

Ein HCL-Konzept berücksichtigt, dass Licht immer eine visuelle, emotionale und biologische Wirkung hat und bringt diese Wirkungen in ein gutes Zusammenspiel. Die visuellen Anforderungen zu erfüllen, ist dabei meist die erste Vorgabe.

Das HCL-Lichtkonzept sollte auch darauf eingehen, dass Licht am Tag eine andere Wirkung hat als in der Nacht und eine entsprechende Anpassung bieten. Zudem gestaltet Licht Räume: Ist kein Tageslicht vorhanden, entsteht eine Kunstlichtsituation mit einer eigenen Identität. Wichtig: Diese Kunstlichtsituation soll die vorhandene Raumwahrnehmung nicht verfremden.

Licht am Tag und in der Nacht

Während am Tage eher aktivierende Wirkungen genutzt werden sollten, sollten diese am Abend eher vermieden werden, um den circadianen Rhythmus zu stabilisieren. Die Beleuchtung sollte daher einen dynamischen Wechsel zwischen verschiedenen Beleuchtungsszenarien, vom Morgen über den Tag bis zum Abend und der Nacht, ermöglichen. Ein Sonderfall ist die Schichtarbeit in der Nacht.

Näher betrachtet ist das HCL-Konzept wesentlich anspruchsvoller und geht deutlich über die bloße Anpassung von Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur hinaus: Die Wirkung der Beleuchtung wird ganzheitlich betrachtet. Neben der Sehaufgabe und den biologischen Wirkungen wird daher auch berücksichtigt, in welchem Kontext die Beleuchtung eingesetzt wird:

  • Handelt es sich um eine konzentrierte, leistungsorientierte Umgebung oder soll Licht eher entspannend wirken?
  • Ändern sich die Anforderungen über den Tag?
  • Gibt es unterschiedliche räumliche Bereiche für unterschiedliche Aufgaben?

Weitere Aspekte, wie z. B. Licht zur Förderung von Kreativität oder zur Beruhigung, können zusätzliche Anforderungen an das HCL-Lichtkonzept stellen. Es sollte deshalb stets von verantwortungsbewussten Lichtplanern erstellt werden.

Studien zu Wachstumsprognose und Vorteilen

Lighting Europe, der ZVEI e. V., licht.de und die globale Unternehmensberatung A. T. Kearney haben gemeinsam Marktstudien zum Thema durchgeführt.

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