HCL-Lichtplanung: Privates Wohnen

Für das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden ist das richtige Licht zur richtigen Zeit ausschlaggebend. Wer z. B. abends lange vor dem Computerbildschirm sitzt, schläft möglicherweise nicht so gut, weil das Monitorlicht hohe Blauanteile hat, die aktivierend wirken. Inzwischen gibt es Hilfsprogramme, die auch an Bildschirmen warmweiße Hintergrundbeleuchtung für den Abend einstellen. Besser wäre es, am Abend mehr entspannendes warmweißes Licht zu haben.


Am Morgen hilft intensives kaltweißes Licht beim Wachwerden und trägt dazu bei, schneller in den Tag zu starten. Mit einer dynamischen Beleuchtung durch verschiedene Leuchten und Lampen kann der persönliche Schlaf-Wach-Rhythmus individuell gesteuert und positiv beeinflusst werden. Die Menschen unterscheiden sich in ihren Chronotypen. Wenn individuelle Beleuchtungssituationen möglich sind, können die Chronotypen ihren passenden Lichtverlauf realisieren.

Das Beispiel ist für eine Wohnung mit mehreren Zimmern, Küche, Bad und Flur ausgearbeitet.

Anforderungen an das Zuhause

Essen, lesen, fernsehen, arbeiten oder entspannen – die Beleuchtung muss vor allem in den eigenen vier Wänden vielen Wünschen gerecht werden. Hier gilt es, die Anforderungen für die unterschiedlichen Räume zu kennen und diese in ein Lichtkonzept umzusetzen. Folgende Anforderungen sollten beachtet werden:

Schlafzimmer

  • Schlafen
  • Lesen zu unterschiedlichen Zeiten
  • Ankleiden/Auswahl Kleidung
  • Stimmungsbeleuchtung
  • Tageslichtweißes Aufwachlicht

Bad

  • Waschen/Schönheitspflege
  • Nutzung: am Morgen, am Abend, nachts

Küche

  • Essen in gemütlicher Runde/schnelles Frühstück
  • Speisen zubereiten
  • Spielen
  • Zeitung lesen
  • Kommunikation

Arbeitszimmer

Wohnzimmer

  • Fernsehen
  • Zusammensein
  • Lesen
  • Spielen

Lichtwirkung

Visuell

  • Beleuchtungsstärken in den Bereichen der Sehaufgaben
  • Sicherheitsaspekte

Emotional

  • Kreative Lichtgestaltung
  • Inszenierung der Einrichtung
  • Lichtinseln

Biologisch

  • Spektrale Anteile
  • biologisch wirksame/unwirksame Beleuchtungsstärken zu definierten Zeiten am Auge des Nutzers

Design-Konzept

  • Verschiedene Beleuchtungssysteme
  • Akzentuierung/Inszenierung der Räume
  • Erledigung spezieller Sehaufgaben
  • Bereitstellung vertikaler Beleuchtungsstärken in Küche, Bad, Wohnzimmer und vor dem Schrank im Schlafzimmer
  • Licht im Gesicht am Spiegel
  • Helligkeits- und Farbsteuerung der Beleuchtung in Abhängigkeit zur Tageszeit
  • Abends und nachts: Reduzierung des blauen Lichtanteils, um den circadianen Rhythmus nicht zu stören

Begriffserläuterung zu den folgenden Anwendungsbeispielen

Ēh: Wartungswert der mittleren horizontalen Beleuchtungsstärke, im Bereich der Sehaufgabe
Ēv: Wartungswert der mittleren vertikalen Beleuchtungsstärke, auf den Wänden und der Tafel
ĒZ: Wartungswert der mittleren zylindrischen Beleuchtungsstärke
ĒAuge: Wartungswert der Beleuchtungsstärke am Auge, in der Regel vertikal

Leuchten und Steuerung

Auswahlkriterien für Leuchten:

  • Verschiedene Leuchtensysteme
  • Bedienung über Taster/Schalter oder Smartphone/Fernbedienung/Sprache
  • Helles blendfreies Arbeitslicht bis gemütliches Licht
  • Unterstützung des Tageslichtverlaufes in Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke

Eigenschaften der Steuerung

Steuerungskreise:

  • Raumbezogene Zuordnung

Eingabe:

  • Steuerprogramm
  • Anwesenheitssensor
  • Bediengeräte pro Raum

Steuerungsautomatik:

  • Programmierung folgt der Tageslichtkurve über das Jahr, angepasst an die Anwesenheitszeiten.
  • Anwesenheitssensorik in wenig frequentierten Räumen

Lichtszenen

  • Individuell in den Räumen zu planen

Bedienung des Lichts

Das Bediengerät erlaubt die Auswahl von Lichtszenen; es überschreibt die Automatik.

  • Ein Bediengerät pro Raum
  • Bedienung über Smartphone

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