Nichtvisuelle Lichtwirkungen –
Beispiele aus der Praxis
Die Menschen entwickelten sich über Millionen Jahre hinweg in Einklang mit ihrer natürlichen Umgebung. Gutes Licht ist aber nicht nur Voraussetzung für gutes Sehen, sondern steuert auch unsere „innere Uhr".
Die volle Dynamik des Tageslichts lässt sich nicht auf die künstliche Beleuchtung übertragen. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen inzwischen aber, dass eine an der Natur orientierte Beleuchtung Wohlbefinden und Motivation steigert.
Biologisch wirksam, circadian, dynamisch
Die Chronobiologie beschäftigt sich mit den nichtvisuellen Wirkungen von Licht. Häufig ist in diesem Zusammenhang von einer biologisch wirksamen Beleuchtung die Rede. Eine „biologische Lichtwirkung" beschreibt jedoch auch die Sehvorgänge und ist insofern unspezifisch. Präziser ist der Begriff melanopische Lichtwirkung, der auch in der neuen DIN SPEC 5031-100 verwendet wird: Er bezieht sich darauf, dass die nichtvisuellen Wirkungen von Licht über spezielle Fotorezeptoren vermittelt werden, die das lichtempfindliche Molekül Melanopsin tragen.
Mitunter wird auch von einer circadianen Beleuchtung gesprochen. Dieser Begriff ist korrekt, wenn die Beleuchtung darauf ausgerichtet ist, den Tag-Nacht- Rhythmus des Menschen zu stabilisieren. Für kurzfristige „Lichtduschen", die zur raschen Aktivierung genutzt werden können, ist dieser Begriff nicht zu verwenden.
Häufig genutzt wird auch der Begriff dynamische Beleuchtung. Diese kann eine circadiane Wirkung haben, wenn Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke nach dem Vorbild des Tageslichts variieren. Gleichzeitig beschreibt der Begriff aber auch Lichtwechsel (zum Beispiel in der Farbigkeit) ohne biologische Wirkung.