Lichtmanagement: Anforderungen an die Betriebsgeräte
Lichtmanagementsysteme steuern bzw. regeln Helligkeit und mitunter auch die Lichtfarbe einer Beleuchtungsanlage. Diese Anforderungen lassen sich im Grunde auf das Dimmen zurückführen: Helligkeitsregelung bedeutet, aus einer Lichtquelle einer Farbe mehr oder weniger Licht emittieren zu lassen.
Bei Glühlampen funktioniert das ganz einfach: Weniger Strom macht die Wendel weniger heiß und damit kommt weniger Licht heraus. Nebeneffekt: Die Lichtfarbe wird wärmer. Sie verändert sich bei LED und Entladungslampen beim Dimmen nicht oder kaum. Farbveränderungen können nur durch Mischung von Lichtquellen verschiedener Lichtfarben (LED-Chips, farbige Leuchtstofflampen) in unterschiedlichen Dimm-Zuständen realisiert werden.
Leuchtmittel wie etwa Halogen-Metalldampflampen lassen sich nur unter bestimmten Bedingungen überhaupt regeln bzw. dimmen (mit zwar geringer, aber ungünstiger Farbverschiebung in Richtung Grün), Lichtquellen wie LED oder Leuchtstofflampen dagegen sehr gut.
Wichtig: Dimmbare EVG
Doch nicht jedes Betriebsgerät unterstützt die Dimmbarkeit von Lichtquellen. Konventionelle Betriebsgeräte können höchstens in Stufen schalten, wie z. B. bei der Halbnachtschaltung in der Straßenbeleuchtung, wo nach einer Einbrennphase von mindestens 15 Minuten auf 50 Prozent heruntergeschaltet werden kann. Nicht alle EVG erfüllen diese Anforderung; dafür sind dimmbare oder intelligente EVG erforderlich. Kommt bei LED noch eine Farbsteuerung dazu, wird dafür entweder ein extra Steuergerät oder ein dafür geeigneter Treiber mit der entsprechenden Zahl an Ausgängen gebraucht.
Schnittstellen
Je nach Art der Signalgebung – das heißt, wie die Beleuchtung gesteuert werden soll – müssen die Schnittstellen der Betriebsgeräte ausgelegt sein. Für eine einfache Dimmung reicht 1–10 V Steuertechnik. Sollen mehrere Kanäle (z. B. Farbsteuerung oder ganze Räume und Gebäude) gleichzeitig gesteuert werden, sind DALI-Systeme (Digital Adressable Lighting Interface) eine gute Wahl. Für ganz große Lösungen bietet sich DMX (Multiplex-Übertragung) an, das ebenso wie DALI in übergeordnete Gebäudesystemkontrollsysteme wie zum Beispiel KNX integriert werden kann.
Jedes eingesetzte Betriebsgerät muss in der Lage sein, mit den jeweiligen Steuerkomponenten zu kommunizieren und entsprechend ausgelegt sein. Manche Steuerelemente (Control Units) sind mittlerweile so ausgelegt, dass sie zur Schnittstelle passend programmiert (parametriert) werden können.
EVG werden immer intelligenter
Moderne elektronische Vorschaltgeräte, insbesondere für LED-Systeme, enthalten heute eine Vielzahl an Funktionen, die in der Regel der Leuchtenhersteller konfigurieren kann. Das erfolgt über Kabel an der Schnittstelle, Sensorschnittstellen oder auch über Nahfeldkommunikation (= Funk) mit speziellen Geräten und gesonderter Software.
Beispiele für intelligente EVG-Funktionen sind:
- Einstellung einer Schnittstelle (1...10V, DALI, DMX, TCIP) und Kommunikation mit einer Steuereinheit zum Dimmen bzw. Lichtmanagement
- Funktion CLO (Constant Light Output)
- Verhalten bei Netzwiederkehr
- Verhalten bei Notversorgung (Gleichspannung)
- Verhalten bei Übertemperatur im Vorschaltgerät bzw. an der Lichtquelle
- Timerfunktionen, wie z. B. Dynadimmer (Nachtreduktion durch Ein- und Ausschaltzeitpunkt)
- Signalisierung des Endes der Lebensdauer
- Start- und Abschaltfunktionen (Fading/Amp Dim)
- LED-Temperaturschutz (Modulschutz, Treiberschutz)
- Weitere Funktionen, wie z. B. Coded Light, TCP-IP