HCL: Das Beleuchtungskonzept
Licht wirkt immer auf den Menschen – bewusst oder unbewusst, geplant oder ungeplant. HCL-Beleuchtungskonzepte verfolgen aus diesem Grund einen ganzheitlichen und zielgerichteten Ansatz, der den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.
Laut Definition des HCL-Konzeptes setzen folgende Begrifflichkeiten Maßstäbe:
- visuell,
- emotional,
- biologisch,
- zielgerichtet,
- langfristig.
Visuelle Wirkung
Gute Erkennbarkeit erleichtert das Arbeiten. Um die Erfüllung der Sehaufgaben in unterschiedlichen Arbeitsbereichen zu ermöglichen, nennen Normen wie die DIN EN 12464-1 „Beleuchtung von Arbeitsstätten“ Mindestwerte für Beleuchtungsanlagen. Für die Einhaltung der Beleuchtungskriterien ist gemäß der Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) und den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.4) der Betreiber verantwortlich. Wertvolle Hinweise für den ordnungsgemäßen Betrieb der Beleuchtung liefern hier auch die Schriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Optimale visuelle Bedingungen sollten immer das Ziel der Lichtplanung und des Betriebs sein. Individuelle Besonderheiten, wie z. B. ein höherer Lichtbedarf bei älteren Menschen, müssen maßgeschneidert geplant werden.
Emotionale Wirkung
HCL-Planungskonzepte berücksichtigen architektonische, formalästhetische und wahrnehmungspsychologische Kriterien sowie die Erwartungen der Nutzer, damit Menschen die Beleuchtung in ihrem sozialen Umfeld gut verstehen und akzeptieren können. Diese Kriterien folgen Regeln und interdisziplinären Leitsätzen, die einer guten Planungspraxis entspringen. Sie sind kaum in Zahlen zu fassen und nicht in Normen und Vorschriften festzulegen. Eine ansprechende erwartungskonforme Gestaltung des Raumes mit Licht und seinen formalen Elementen fördert Akzeptanz, Zufriedenheit und Wohlbefinden.
Biologische Wirkung
Nichtvisuelle, biologisch wirksame Lichtwirkungen müssen mit großer Sorgfalt berücksichtigt und geplant werden. Sie wirken auf den circadianen Rhythmus und können die Leistungsfähigkeit am Tag sowie guten Schlaf in der Nacht unterstützen. Kurzfristig können sie Aufmerksamkeit und Vitalität erhöhen. Empfehlungen und Hinweise zur Planung biologischer (bzw. melanopischer) Wirkungen sind in den Schriften der DIN SPEC 5031-100 und DIN SPEC 67600 sowie in der DGUV-Information zur nichtvisuellen Wirkung von Licht im Rahmen des Arbeitsschutzes zu finden. Nachteilige biologische Wirkungen durch falsches Licht – beispielsweise am Abend und in der Nacht – können durch ein gutes HCL-Konzept vermieden werden.
Zielgerichtet
Zielgerichtet bedeutet, dass durch HCL-Lichtkonzepte das Ziel verfolgt wird, eine positive Wirkung auf den Menschen zu erreichen, die sich an seinen Erwartungen orientiert und die er versteht und nutzt. Sie berücksichtigen umfassend alle Wirkungen des Lichts.
Langfristig
Langfristig bedeutet, dass die visuellen, emotionalen und biologischen Wirkungen sich nachhaltig und auf Dauer positiv auf den Menschen auswirken. Auch kurzzeitige Effekte, z. B. zur Stimulation von Aufmerksamkeit, gehören dazu, sofern sie keine langfristig negativen Wirkungen haben, z. B. auf das Schlafverhalten. Darüber hinaus bedeutet „langfristig“ auch den Betrieb der Anlage entsprechend den Vorgaben der Planung langfristig sicher zu stellen oder weiter zu verbessern.
Entsprechende Nutzer-Informationen stellen sicher, dass Anwender über die Bedienung und Wirkung des HCL-Konzeptes im Bilde sind.