Bäckerei

Mit 11.737 Meisterbetrieben, einem Gesamtumsatz von 14,29 Mrd. Euro und 273.400 Mitarbeitern zählt das deutsche Bäckerhandwerk zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland (2017, Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks). Optimales Licht ist in allen Produktionsbereichen gefordert.  


Herstellung und Verarbeitung von Teig stellen geringere Ansprüche an die Sehaufgabe als die Endbearbeitung. Die Norm sieht deshalb mit mindestens 300 Lux Beleuchtungsstärke ein relativ niedriges Beleuchtungsniveau vor, da auch die Unfallgefahr geringer ist als z. B. in Metzgereien.

In der Bäckerei fallen unterschiedliche Sehaufgaben an verschiedenen Arbeitsplätzen an. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine auf den Tätigkeitsbereich bezogene Beleuchtung, die sich auf den Arbeitsbereich und dessen unmittelbare Umgebung bezieht.

Bei Großbetrieben mit einer immer höheren Automatisierung sollte auch auf eine gute Ausleuchtung der Produktionsmittel geachtet werden. Dabei sind neben sicherheitstechnischen Aspekten auch Anforderungen an die Ausleuchtung im Produktionsvorgang unter dem Blickwinkel der Qualitätskontrolle zu beachten. So helfen zum Beispiel eine gute vertikale Ausleuchtung oder spezielle Backofenleuchten den Backvorgang visuell richtig beurteilen zu können.

Höhere Beleuchtungsstärken für anspruchsvollere Arbeiten

An Arbeitsplätzen zum Glasieren, Dekorieren und anderen abschließenden Bearbeitungen von Gebäckstücken, die gute Sehbedingungen erfordern, wird die Beleuchtungsstärke statt auf 300 Lux auf 500 Lux ausgelegt. An diesen Arbeitsplätzen mit gehobenen oder schwierigen Sehaufgaben sind in jedem Fall zusätzliche Arbeitsplatzleuchten unerlässlich (Sehaufgaben bezogene Beleuchtung).

Um dem Bäcker, der während der Dunkelstunden aufmerksam arbeiten muss, zu helfen, sind mindestens 1.000 Lux Beleuchtungsstärke sinnvoll. Hier ist nach dem Beleuchtungskonzept „Human Centric Lighting" (HCL) auch die biologische Wirkung von Licht zu beachten, damit der circadiane Rhythmus möglichst wenig gestört wird. Arbeitstische und Maschinen sollten ebenso wie Lichtbänder oder Einzelleuchten parallel zu den Fenstern angeordnet sein.

Beleuchtungssysteme in der Bäckerei

In Bäckereien wie auch in der gesamten Lebensmittelindustrie sind Beleuchtungssysteme gefordert, die sich leicht reinigen lassen, wartungsfreundlich und robust sind oder eine Abdeckung aus Kunststoff tragen. Entstehen Dampf, Hitze, Kälte, hohe Luftfeuchtigkeit, Staub oder eine aggressive Atmosphäre, sind staub- oder feuchtigkeitsgeschützte Leuchten, in einigen Fällen auch explosionsgeschützte Leuchten, zu installieren.

Für den Einsatz in Bäckereien empfehlen sich Wannenleuchten mit glatten Oberflächen und internen Prismenoptiken oder Reflektoren mit breit- oder tiefstrahlenden Spiegeln, je nach Lichtpunkthöhe. In trockenen Bereichen sollte die Schutzart von mindestens IP 50 nicht unterschritten werden. Sobald Arbeitsbereiche regelmäßig feucht gereinigt werden, müssen Feuchtraumleuchten ab IP 65 installiert werden.

Da eine gute Farberkennung bei der Prüfung von Zutaten, Backvorgängen und Endkontrolle erforderlich ist, sollten die eingesetzten Lichtquellen einen Farbwiedergabeindex von mindestens Ra ≥ 80 haben.

Normen

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