DIN EN 12665:2024-10 „Licht und Beleuchtung – Grundlegende Begriffe und Kriterien für die Festlegung von Anforderungen an die Beleuchtung"

Zusammenfassung der Norm

DIN EN 12665 (2024-10) legt grundlegende Begriffe für sämtliche Anwendungen von Beleuchtungen fest. Spezielle Begriffe für begrenzte Anwendungsgebiete werden in individuellen Normen gegeben. Ebenfalls definiert dieses Dokument eine Grundstruktur für Spezifikationen von Beleuchtungsanforderungen und beschreibt detailliert die Aspekte, die bei Festlegung dieser Anforderungen betrachtet werden müssen.

Kurz-Info zur DIN EN 12665

Die folgende Zusammenfassung gibt die wichtigsten Begriffe, Definitionen, Kurzzeichen und Maßeinheiten basierend auf DIN EN 12665 wieder. Mehr Informationen gibt es in Heft licht.wissen 01 „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht".

AUGE und SEHEN

Begriff Definition 
Adaption Anpassung des Sehorgans an Lichtreize (auch: Adaptation)
Akkommodation  Anpassung der Brennweite der Augenlinse
Sehschärfe
 
Fähigkeit, dicht nebeneinander liegende Punkte oder Linien getrennt wahrnehmen zu können
Helligkeit  Merkmal einer Gesichtsempfindung
Kontrast
 
Unterschied zweier aneinandergrenzender oder zeitlich aufeinander folgender Gesichtseindrücke
Helligkeitskontrast  Subjektive Bewertung des Helligkeitsunterschiedes
Farbkontrast  Subjektive Bewertung des Farbunterschiedes
Blendung
 
Unangenehmer Sehzustand durch ungünstige Leuchtdichteverteilung oder zu hohe Kontraste
Flimmern
 
Lichtreize mit zeitlicher Schwankung der Leuchtdichte oder spektrale Verteilung
Gesichtsfeld  Größe der Fläche, in dem Objekte für das Auge sichtbar sind
Sehleistung  Leistung des visuellen Systems
Sehkomfort Subjektives Wohlbefinden des visuellen Systems


LICHT und FARBE

Begriff  Kurzzeichen  Maßeinheit  Definition 
Lichtstrom  Φ lm Von einer Lichtquelle abgegebene Strahlungsmenge im sichtbaren Bereich
Lichtstärke Ι cd  Menge des Lichts, die in eine bestimmte Richtung abgestrahlt wird
Leuchtdichte L cd/m2 Lichttechnische Grundgröße, die vom Auge wahrgenommen wird (Helligkeitseindruck)
Wartungswert der Leuchtdichte    cd/m2 Wert der mittleren Leuchtdichte, der nicht unterschritten werden darf
Leuchtdichtekontrast      Leuchtdichteverhältnis
Beleuchtungsstärke  E lx Menge des Lichtstroms, die auf eine Bezugsfläche auftrifft
Mittlere Beleuchtungsstärke    lx Gemittelte Beleuchtungsstärke (z. B. auf einer Fläche)
Wartungswert der Beleuchtungsstärke    lx Wert, unter den die mittlere Beleuchtungsstärke während der Betriebszeit nicht sinken darf
Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke      Minimale Beleuchtungsstärke/
mittlere Beleuchtungsstärke
Physiologische Blendung      Blendung mit Herabsetzung der Sehfunktion
Psychologische Blendung     Blendung mit unangenehmen Gefühl
Schleierreflexion      Spiegelreflexionen, durch die Details verschleiert werden
Farbwiedergabe     Auswirkung einer Lichtart auf den Farbeindruck von Objekten
Allgemeiner Farbwiedergabeindex CIE 1974  Ra   Mittelwert für einen festgelegten Satz von 8 Testfarben
Farbtemperatur  Tc K Temperatur des Planckschen Strahlers
Reflexionsgrad  ρ 1 Zurückgeworfener Lichtstrom/auffallenden Lichtstrom
Transmissionsgrad  τ 1 Durchgelassener Lichtstrom/auffallenden Lichtstrom
Absorptionsgrad  α 1 Absorbierter Lichtstrom/auffallenden Lichtstrom
Photometrie      Messung von Strahlungsgrößen


BELEUCHTUNGSMITTEL

Begriff  Definition 
Lampe, Lichtquelle
 
Quelle optischer Strahlung, meist im sichtbaren Bereich
Vorschaltgerät Vorrichtung zum Betrieb von Entladungslampen
Leuchte
 
Gerät zum Betrieb von Lampen (Lichtquellen) und Verteilung des Lichtes
Lichtausbeute einer Strahlungsquelle  η = Ausgesandter Lichtstrom/verbrauchte Leistung, Einheit: lm/W
Betriebswirkungsgrad
 
ausgestrahlter Lichtstrom Leuchte/Summe Lampenlichtströme
Beleuchtungswirkungs-
grad
 
Lichtstrom auf Bezugsfläche/Summe Lampenlichtströme
Raumwirkungsgrad 
 
Lichtstrom auf Bezugsfläche/Summe Gesamtlichtstrom Einzelleuchte
Leuchten-Wartungsfaktor
 
Betriebswirkungsgrad Leuchte zum Zeitpunkt X/Betriebswirkungsgrad der fabrikneuen Leuchte
Abschirmung
 
Mittel zur Verringerung der Blendung
Abschirmwinkel
 
Winkel, aus der Flächen hoher Leuchtdichte gerade nicht sichtbar sind
Betriebsgerät Vorrichtung zum Betrieb von LED-Lichtquellen


BELEUCHTUNGSANLAGEN

Begriff  Definition 
Allgemeinbeleuchtung
 
Grundbeleuchtung eines Raumes (mit dem Ziel einer gleichmäßigen Beleuchtung)
Arbeitsplatzbeleuchtung
 
Zusätzliche Beleuchtung zur Allgemeinbeleuchtung für eine spezielle Sehaufgabe
Notbeleuchtung
 
Beleuchtung, die bei Störung der Stromversorgung wirksam wird
Direkte Beleuchtung
 
Anteil des Lichtstroms direkt auf der Nutzebene beträgt:
90 - 100 %
Vorwiegend direkte Beleuchtung  Anteil des Lichtstroms direkt auf der Nutzebene beträgt:
60 - 90 %
Gleichförmige Beleuchtung  Anteil des Lichtstroms direkt auf der Nutzebene beträgt:
40 - 60 %
Vorwiegend indirekte Beleuchtung  Anteil des Lichtstroms direkt auf der Nutzebene beträgt:
10 - 40 %
Indirekte Beleuchtung
 
Anteil des Lichtstroms direkt auf der Nutzebene beträgt:
0 - 10 %
Gerichtete Beleuchtung  Beleuchtung erfolgt aus bestimmter Richtung
Diffuse Beleuchtung  Beleuchtung erfolgt aus keiner bestimmten Richtung
Flutlicht Beleuchtung
 
Beleuchtung einer Szene oder eines Objektes, um dessen Beleuchtungsstärke zur Umgebung zu erhöhen
Stroboskopischer Effekt
 
Scheinbare Änderung der Bewegung oder Erscheinungsbildes eines Objektes
Elektrischer Anschlusswert
 
Maximaler Leistungsbedarf der Beleuchtungsanlage pro Flächeneinheit; Einheit: W/m2 (für Flächen), kW/km (für Straßenbeleuchtung)
Wartungsfaktor  Mittlere Beleuchtungsstärke einer Beleuchtungsanlage/mittlere Beleuchtungsstärke der Neuanlage
Wartungszyklus  Wiederholzyklus von Lampenwechsel und Reinigung
Wartungsplan  Anweisung zur Festlegung von Zyklus und Wartungsverfahren

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