Aula, Hörsaal und Audimax

In den meisten Schulen ist die Aula der größte Versammlungsraum. Universitäten und Hochschulen haben oft verschiedene Hörsäle oder Auditorien – der größte von ihnen ist das Audimax mit mehreren Hundert Plätzen. All diese Räume sind heute mit ausgeklügelter Technik ausgestattet, doch erst Licht macht alle möglichen Raumfunktionen nutzbar.

 

Aula und Hörsaal werden für interne und externe Veranstaltungen genutzt; zu besonderen Anlässen begegnen sich hier Lehrende, Lernende und Gäste. Die Aula ist multifunktional und bietet Raum etwa für Klausuren, Schulversammlungen, Konzerte, Jahrgangs- und Abschlussfeiern. Im Hörsaal finden unter anderem Vorlesungen, Vorträge und Vollversammlungen statt. Je nach Anlass ist eine feierliche oder eher sachliche Atmosphäre gefragt, in der sich Menschen wohlfühlen und gerne zusammenkommen. Dazu tragen eine professionelle Lichtplanung und intelligentes Lichtmanagement bei.

Die Bestuhlung bestimmt die Beleuchtung

Auditorien in älteren Gebäuden sind oft fensterlos und ohne Tageslicht. Die meisten haben feste, auf die Bühne ausgerichtete Sitzreihen. Hörsäle mit ebener oder gering ansteigender Bestuhlung können wie Unterrichtsräume beleuchtet werden. In kleineren Hörsälen mit flexibler Sitzordnung empfiehlt sich ein indirekter Lichtanteil. Große Hörsäle mit stark ansteigender Bestuhlung bedürfen einer guten Planung: Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärken, Blendungsbegrenzung und die Lichtsteuerung müssen zum Raum passen.

Saalbeleuchtung und Präsentation

Räume für Präsentationen und Aufführungen müssen komplett verdunkelt werden können. Die Grundhelligkeit sollte aber beim Betreten und Verlassen des Saals so hoch sein, dass Studierende und Gäste schnell und sicher einen Platz finden. Im abgedunkelten Raum erleichtern zusätzliche dimmbare Wandleuchten die Orientierung. Optisch ansprechend und funktional sind Einbauleuchten in Boden und Wänden oder Lichtbänder, die Türen und Treppen dezent beleuchten. Pflicht ist eine Sicherheitsbeleuchtung und Kennzeichnung der Fluchtwege für den Notfall.

Zuhörerinnen und Zuhörer möchten während einer Vorlesung oder Veranstaltung mitschreiben können. Dafür muss die Beleuchtung im Saal hell genug sein: DIN EN 12464-1 schreibt für Hörsäle eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux vor, der modifizierte Wert von 750 Lux bietet noch mehr Flexibilität. Wichtig ist eine gleichmäßige und helle Ausleuchtung des Vortrags- und Präsentationsbereichs – an Pult, Tafel und Experimentiertisch. Dieser muss heller sein als der übrige Raum. Generell gilt für horizontale und vertikale Beleuchtungsstärken mindestens das 1,5-Fache der mittleren Beleuchtungsstärke im Raum: Bei 500 beziehungsweise 750 Lux für die Allgemeinbeleuchtung sollte die Beleuchtungsstärke im Podium also bei 750 oder 1.000 Lux liegen. Für die Allgemeinbeleuchtung in Hörsaal und Aula eignen sich zum Beispiel Pendelleuchten oder Downlights, für Tafeln asymmetrisch strahlende Leuchten wie Wandfluter. Zusätzlich zu einer ausgewogenen Grundbeleuchtung schaffen ausrichtbare Strahler eine höhere vertikale Beleuchtungsstärke im Podiumsbereich. Bei Präsentationen lenken sie das Interesse der Besucher auf die Exponate. Die gesamte Beleuchtungsanlage muss einfach gedimmt werden können.

Lichtmanagement für Aula, Hörsaal und Audimax

Ändert sich die Raumnutzung, unterteilen separat schalt- und steuerbare Beleuchtungseinheiten den Saal in Lichtzonen. Lichtmanagementsysteme ermöglichen eine flexible und situationsgerechte Beleuchtung. Ein wichtiger Baustein sind abrufbare Lichtszenen, wie etwa „Besucher kommen/gehen“, „Rede/Vortrag“ und „Bild-Vortrag/Medienvorführung“, die der Vortragende von einem Panel in Pultnähe bedient. Die Bedienung der Beleuchtung muss einfach, die beschriebenen Szenen müssen intuitiv verständlich sein. Daran sollte der Planer schon frühzeitig denken.

Ausstellungen

Neue Werke aus dem Kunstunterricht, Fotos von Klassenfahrten oder Projektwochen werden meist in Foyer, Aula oder Gängen präsentiert. Bei der Beleuchtung der entsprechenden Wandflächen muss auf eine ausreichend helle und gleichmäßige vertikale Beleuchtungsstärke geachtet werden.

Zudem sollten die eingesetzten Leuchten flexibel genug sein, um die verschiedensten, immer wieder wechselnden Objekte optimal zu beleuchten. Kleine Gegenstände sollten mit engstrahlenden, flexibel und einfach verstellbaren Leuchten ausgeleuchtet werden, großformatige Bilder eher mit breitstrahlenden Flutern.

Besonders gut für diese Beleuchtungsaufgaben geeignet sind Strahler an Stromschienen oder kardanisch aufgehängte Aufbau- oder Einbaustrahler. Bei der Lampenwahl muss auf eine gute bis sehr gute Farbwiedergabe von mindestens Ra 80 geachtet werden.

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