Kaufhaus, Elektromarkt oder exklusiver Feinkostladen – im modernen Einzelhandel hat die Beleuchtung zwei Funktionen: Sie dient der schnellen Orientierung und inszeniert immer neue Erlebniswelten und Brands.
Gute Beleuchtung im Verkaufsraum ist mehr als nur eine Hilfestellung für unterschiedliche Sehaufgaben. Licht transportiert Marketingbotschaften und fördert den Verkaufserfolg. Eine gelungene Produktpräsentation betont die Qualität der Ware, prägt das Image und schafft positive Emotionen.
Grundbeleuchtung im Verkaufsraum
Wer ein Geschäft betritt, muss sich zunächst orientieren. Licht hilft dabei, bevor es den Blick im nächsten Schritt auf das Warenangebot lenkt. Grundvoraussetzung für gute Sehleistung ist eine ausgewogene Allgemeinbeleuchtung. Für die Planung bedeutet das, vorwiegend die vertikalen Flächen und die Raumtiefe zu erhellen.
Die Grundbeleuchtung – direkt und/oder indirekt – lässt sich durch eine regelmäßige Anordnung von breit strahlenden Leuchten (wide flood) über die gesamte Verkaufsfläche realisieren. Alternativen sind großflächige Lichtdecken oder Lichtwände. In Boutiquen wird häufig auch mit einer platzorientierten Allgemeinbeleuchtung gearbeitet: In diesem Fall sind die Lichtquellen auf einzelne Raumbereiche bezogen. Mitunter lädt auch die Architektur zu individuellen Lösungen ein: Vouten und Mauereinlässe gestatten eine elegante indirekte Beleuchtung.
Die Helligkeit der Allgemeinbeleuchtung richtet sich nach der Exklusivität: In Discounter und Baumarkt zeugt eine relativ hohe Beleuchtungsstärke von bis zu 1.000 Lux traditionell von scharfer Preiskalkulation. Die Grundbeleuchtung wird in jedem Fall durch Akzentbeleuchtung ergänzt. Sie bringt Licht dorthin, wo es gebraucht wird – auf die ausgestellte Ware in Regalen und auf spezielle Angebote.
In Boutiquen, kleinen Spezialgeschäften oder Museumsshops ist das allgemeine Beleuchtungsniveau gedämpfter. Zwar sind Downlights auch für die Präsentation exklusiver Waren richtig, werden aber hier durch weitere Beleuchtungskomponenten ergänzt: Strahler und designorientierte Leuchten unterstreichen den besonderen Anspruch.
Auch die Lichtfarbe hat Einfluss auf den Raumeindruck: Warmweißes Licht unterstreicht eine behagliche Atmosphäre, neutralweißes Licht betont eine sachliche Stimmung. Die gebräuchlichen Lichtquellen garantieren eine gute Farbwiedergabe (Ra ≥ 80).
Wichtig: Eine Sicherheitsbeleuchtung ist bereits ab einer Verkaufs- oder Ausstellungsfläche mit über 50 Quadratmeter Größe erforderlich.
Akzentbeleuchtung für den Verkaufsraum
Akzentbeleuchtung im Verkaufsraum hat immer die Aufgabe, den Blick des Kunden auf die Ware zu lenken – auf Regale, Vitrinen oder Displays. Sie spielt mit starken Kontrasten und harten Schatten, variiert Helligkeit und Lichteinfall, verführt mit Farbe und Form. Wichtig ist hier die Beleuchtung der vertikalen Ebenen.
Für die Akzentbeleuchtung von Deko-Points oder Displays eignen sich breit strahlende Strahler an Schienensystemen. Sie bieten hohe Flexibilität für wechselnde Produktpräsentationen, da die Strahler einfach umplatziert werden können. LED-Lösungen schonen die Ware, da sie keine ultraviolette oder infrarote Strahlung abgeben. Sie lassen sich einfach steuern und sind außerdem äußerst effizient und langlebig. Ein weiterer Vorteil: Kühle Temperaturen beeinträchtigen ihre Lichtleistung in keiner Weise, weshalb LED in Kühltheken längst Standard sind.
Strahler mit breitem Ausstrahlungswinkel oder schwenkbare Downlights mit gebündeltem Licht sind auch für die Beleuchtung von Ständern und Regalen richtig. Alternativen sind durchgehende Lichtbandsysteme, abgependelt oder fest an den Regalen montiert. Asymmetrisch strahlende Fluter leuchten auch hohe Regalreihen aus.
Es lohnt sich, auch Randzonen zu inszenieren. Dynamisches Licht, spezielle Effekte wie Lichtbilder und wechselnde Lichtfarben beleben diese Bereiche und lenken Aufmerksamkeit in die Raumtiefe.