Für Fußball, Hockey oder Golf müssen Sportplätze abends gut beleuchtet sein. Denn Sportler, Schiedsrichter und Zuschauer haben nur Spaß am Sport, wenn sie bei ausreichender Helligkeit gut sehen können und keine Blendung stört.
Die Beleuchtungsanlage für den Sportplatz muss sorgfältig geplant werden – abhängig von der Sportart, der Geschwindigkeit der Bewegungsabläufe, von Größe und Tempo der Bälle sowie vom Standort der Zuschauer. Grundlage der technischen Planung ist die europäische Norm DIN EN 12193 „Sportstättenbeleuchtung“.
Die Europa-Norm klassifiziert die Höhe der mindestens einzuhaltenden Beleuchtungsstärke nach Beleuchtungsklassen: Für einfache Wettkämpfe, Training, Schul- oder Freizeitsport muss es mit mindestens 75 Lux (lx) nicht ganz so hell sein wie für Wettkämpfe mit mittlerem Niveau und Leistungstraining. Hier sind 200 Lux richtig. Hochleistungswettkämpfe und -training benötigen mit mindestens 500 Lux das höchste Beleuchtungsniveau.
Licht für allgemeine Sportplätze und Fußball
Sportplätze sind – zumindest in Europa – meist für das Fußballspiel ausgelegt. Sie messen 105 x 68 Meter; und damit haben auch andere Sportarten wie Baseball, Hockey oder American Football ausreichend Platz. Für die Beleuchtung von reinen Trainingsplätzen (Beleuchtungsklasse III) und für den Wettkampf (Klasse II) sind Sechs-Mast-Anlagen üblich. In der Regel werden hier Hochleistungs-Mastleuchten als Fluter eingesetzt. Sie werden in den Ecken bzw. längs der rechteckigen Spielfelder positioniert. Als Leuchten eignen sich gut entblendete LED-Scheinwerfer mit asymmetrischer Lichtstärkeverteilung.
Hierbei ist insbesondere die Immissionsschutzverordnung zu beachten. Sie sieht vor, dass zu bestimmten Zeiten die Immissionsrichtwerte der Beleuchtungsstärke nicht überschritten werden dürfen. Dies kann auf zweierlei Art und Weise erreicht werden: Durch Absenkung der Beleuchtungsstärke in der Anlage oder durch den Einsatz besonders gut entblendeter Leuchten mit zusätzlichen Abschirmungsmaßnahmen.
Blendfreies Licht für hohe Bälle
Eine gleichmäßige Ausleuchtung der Spielfläche und blendfreies Licht lassen sich erreichen, wenn die Leuchten möglichst hoch angebracht sind. So blendet ihr Licht die Sportler beim Blick auf hoch fliegende Bälle nicht. In die Blendungsbewertung muss auch die Position der Zuschauer auf dem Sportplatz einbezogen werden, damit sie ebenfalls vor Blendung geschützt sind. Um harte Schlagschatten zu verhindern, werden Scheinwerfer oder Strahler so ausgerichtet, dass möglichst immer mindestens zwei Leuchten jede Position auf dem Spielfeld beleuchten.
Baseball und Hockey
Baseball und Hockey werden mit relativ kleinen Bällen gespielt. Sie stellen höhere Sehanforderungen als Fußball und erfordern daher auch höhere Beleuchtungsstärken. Für Baseball unterscheidet die Norm zwischen Innen- und Außenfeld.
Die entscheidenden Bälle werden meist im Innenfeld gespielt, wo Fänger und Schlagmann stehen. Dort müssen die Sehbedingungen besser sein als im seltener bespielten Außenfeld – und die Beleuchtungsstärken entsprechend höher angesetzt sein.
Damit die Spieler die Geschwindigkeit des Balls richtig einschätzen können, ist außerdem die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung besonders wichtig. Sie sollte in den Beleuchtungsklassen I und II den Wert 0,7 (Baseball: Innenfeld) nicht unterschreiten.
A.14 Baseball |
Klasse | horizontale Beleuchtungsstärke (Feld/Innenfeld) | horizontale Beleuchtungsstärke (Feld/Außenfeld) | GR |
| Eh,av lx | Eh,min/Eh,av | Eh,av lx | Eh,min/Eh,av | |
I | 750 | 0,7 | 500 | 0,5 | 50 |
II | 500 | 0,7 | 300 | 0,5 | 50 |
III | 300 | 0,5 | 200 | 0,3 | 55 |
A.21 Fußball/American Football |
Klasse | horizontale Beleuchtungsstärke | GR |
| Eh,av lx | Eh,min/Eh,av | |
I | 500 | 0,7 | 50 |
II | 200 | 0,6 | 50 |
III | 75 | 0,5 | 55 |
A.22 Hockey |
Klasse | horizontale Beleuchtungsstärke | GR |
| Eh,av lx | Eh,min/Eh,av | |
I | 500 | 0,7 | 50 |
II | 200 | 0,7 | 50 |
III | 200 | 0,7 | 55 |
Leichtathletik
Sofern Anlagen für Leichtathletik das Spielfeld umgeben, sind stets Sechs-Mast-Anlagaen notwendig. Da Leichtathleten den Sportplatz meist nur fürs Training (Beleuchtungsklasse III) nutzen, sind zusätzliche Masten häufig unnötig. Um hier aber die für Leichtathletik geforderten 100 Lux Beleuchtungsstärke zu erreichen, sind mehr Scheinwerfer erforderlich.
Für jede Disziplin der Leichtathletik sollten zusätzliche Maßnahmen zur Blendungsbegrenzung geprüft werden. Zum Beispiel ist darauf zu achten, dass beim Stabhochsprung in der Hauptblickrichtung keine Leuchten montiert sind. Eine weitere Besonderheit: Im Zielfeld der Laufbahnen ist eine vertikale Beleuchtungsstärke von 1.000 Lux (lx) erforderlich, damit die Kampfrichter sicher urteilen können und die Aufnahmen der Zielfoto-Anlage wirklich aussagefähig sind.
A.13 Leichtathletik |
Klasse | horizontale Beleuchtungsstärke | GR |
| Eh,av lx | Eh,min/Eh,av | |
I | 500 | 0,7 | 50 |
II | 200 | 0,5 | 55 |
III | 100 | 0,5 | 55 |