In den höheren Jahrgängen wird das Themenspektrum breiter – weitere Fächer wie Informatik und Chemie kommen hinzu. Fachräume mit besonderem Material- und Gerätebedarf erfordern auch eine spezifische Beleuchtung.
In naturwissenschaftlichen Fächern sind Versuche fester Bestandteil des Unterrichts. Viele Experimente hinterlassen einen nachhaltigeren Eindruck als jede Beschreibung es könnte, etwa Demonstrationen mit verpuffendem Wasserstoff oder lichtbrechenden Prismen. Damit das auch mit kleinen Objekten gut gelingt, ist in Fachräumen ein ausreichendes Beleuchtungsniveau wichtig: mindestens 500 Lux. Mit steigenden Ansprüchen an die Sehaufgabe sollte auch die Beleuchtungsstärke zunehmen.
Leuchten in Fachräumen und speziell im vorderen Teil des Klassenzimmers sollten gedimmt werden können, wenn etwa Bildschirme oder Projektoren laufen oder am Lehrerpult ein spannendes Experiment stattfindet. In Lichtmanagementsystemen lassen sich darauf abgestimmte Lichtszenen im Voraus programmieren und bei Bedarf schnell und einfach abrufen.
Störungen vermeiden
Unabhängig vom Arbeitsgebiet ist in allen Fachräumen eine blendfreie Sicht wichtig. Der mit dem Unified-Glare-Rating-Verfahren ermittelte Wert (RUGL) definiert die Direktblendung und muss den Wert 19 erfüllen. Unerwünschte Stroboskopeffekte sollten grundsätzlich vermieden werden – bei LED und modernen Lichtmanagementsystemen ist das ohnehin Voraussetzung.
Im Labor ist Sicherheit oberstes Gebot
Für den sicheren Umgang mit Chemikalien und technischem Gerät darf es keine Schlagschatten im Arbeitsbereich geben und keine Reflexionen – beispielsweise auf Glas oder Metall. Leuchten mit hohen indirekten Lichtanteilen erhöhen die vertikale Beleuchtungsstärke – für helle Räume mit einer harmonischen Lichtverteilung und weichen Schatten.
Experimente und Demonstrationen mit Feuer oder leicht brennbaren Materialien finden an eigens dafür konzipierten Plätzen statt. Für diese Bereiche und das Lehrerpult empfiehlt licht.de explosionsgeschützte Leuchten mit Schutzart IP 66.
Im Notfall muss das Labor gefahrlos verlassen werden können: Dafür müssen Stufen mit Treppenlichtern und Ausgänge mit einer Sicherheitsbeleuchtung über der Tür ausgestattet werden. An ein abgependeltes Lichtbandsystem kann bei Bedarf weitere technische Infrastruktur gehängt werden, angefangen von Sicherheitszeichen über Bewegungsmelder oder andere Sensoren bis zum Lautsprecher.
In der Werkstatt: Vorsicht vor Staub
Bei der Bearbeitung von Holz, Stoffen, Stein und Metall wirbeln in Werkräumen Staub und Schwebeteilchen auf. In der Schreinerwerkstatt und anderen Bereichen mit hoher Staubentwicklung müssen deswegen Leuchten eingesetzt werden, die gegen Entzündung und Entflammung geschützt sind.
Farben richtig erkennen
Chemikalien und bedruckte Objekte unterscheiden sich oft in leichten Farbnuancen. Kleinste Verfärbungen in Petrischalen sowie Farbkennzeichnungen auf Kabeln und Klemmen müssen deutlich erkennbar sein. Wichtig ist deswegen eine gute – besser eine sehr gute Farbwiedergabe (Ra ≥ 90). Hochwertige Schutzglasscheiben zur Abdeckung der Leuchten behalten jahrelang ihre Farbneutralität.
Malen und Zeichnen
Besonders im Kunstunterricht spielt das richtige Erkennen von Farben eine wichtige Rolle. Anspruchsvolle Sehaufgaben wie das Zeichnen, bei denen es auf Präzision und Genauigkeit ankommt, erfordern ein höheres Beleuchtungsniveau: Nach DIN EN 12464-1 sind für Zeichensäle mindestens 750 Lux richtig. Für eine bessere Sehleistung kann der Wert auf 1.000 Lux angehoben werden.
Schattenfreiheit im Musikraum
Im Musikraum sollten Instrumente möglichst präzise gespielt und Noten einwandfrei gelesen werden können. Leuchten mit einem indirekten Lichtanteil tragen dazu bei, störende Schatten und Blendung zu vermeiden. Das Licht muss überall gleich gut sein, weil sich Bands, Chöre oder Orchester unterschiedlich im Raum aufstellen.