Arzt- und Schwesternzimmer

Diensträume von Ärzten und Pflegepersonal haben überwiegend Bürofunktion: Hier wird am Bildschirm gearbeitet, die Patientenbetreuung organisiert, Medikamente verwaltet und dienstliche Besprechungen abgehalten. Arzt- und Schwesternzimmer sind außerdem Rückzugsraum während der Pausen oder Ruheraum für den Nachtdienst. Die Beleuchtung muss diesen vielfältigen Sehaufgaben entsprechen und multifunktional sein.


Wird das Arztzimmer als Büro genutzt, ist die Bildschirmarbeit für die Anforderung an die Beleuchtung maßgeblich. Wichtig sind eine gleichmäßige und damit schattenarme Lichtverteilung sowie nach DIN EN 12464-1 eine mittlere Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux am Arbeitsplatz. Unbedingt ist auf Blendungsfreiheit zu achten: Nicht abgeschirmte Leuchtmittel oder die Spiegelung heller Flächen auf dem Monitor können Direkt- und Reflexblendung erzeugen. Ein ausgewogener Kontrast zwischen Bildschirm und Arbeitsumgebung verhindert ein schnelles Ermüden der Augen durch ständige Adaptation.

Auch im Schwesternzimmer fallen Bürotätigkeiten an. Für vorbereitende Aufgaben der Patientenbetreuung genügt in der Regel das Beleuchtungsniveau des Bürolichts. Ausnahme ist das Sortieren von Medikamenten und das Zuteilen der Arznei für Patienten: Zusätzliches Licht – an Medikamentenschränken für höhere vertikale Beleuchtungsstärken zum Beispiel von Deckenleuchten (Anbau- oder Einbauleuchten) mit entsprechender Lichtstärkeverteilung, Möbelanbau- oder Möbeleinbauleuchten – unterstützt diese anspruchsvollen Sehaufgaben

Bereich der Sehaufgabe oder Tätigkeit
(Werte nach DIN EN 12464-1 und DIN 5035-3)

Ēm
Lux

UGRL

 Uo

Ra

Arbeitsplatz 500 19 0,6 80
Umgebungsbereich 300 19 0,4 80

Ēm Lux: Beleuchtungsstärke, UGR: Blendung, Uo: Gleichmäßigkeit, Ra: Farbwiedergabe

Lichtszenen erhöhen den Komfort

Meistens wird auch im Arzt- und Schwesternzimmer eine Kombination aus direkt/indirektem Licht favorisiert, weil es eine als besonders angenehm empfundene Aufhellung der Decke erzeugt. Pendel- oder Anbauleuchten, jeweils kombiniert mit individuell zuschaltbaren Schreibtischleuchten als zusätzlicher Arbeitsplatzbeleuchtung, eignen sich für diese Beleuchtungsaufgabe. Besonders wirtschaftlich sind LED-Leuchten.

Haben Arzt- und Schwesternzimmer Kommunikationsbereiche und dienen auch als Ruheraum, empfiehlt sich eine zusätzliche Akzentbeleuchtung. Lichtakzente setzen beispielsweise Wandleuchten. Da diese Räume meist rund um die Uhr zur Verfügung stehen, empfiehlt licht.de eine individuell steuer- und dimmbare Beleuchtung. Verschiedene Beleuchtungsstärken und Lichtstimmung lassen sich auch mit einfachen Lichtsteuerungsanlagen realisieren. Für Handgriffe, die eine höhere Beleuchtungsstärke erfordern, bieten sich Installationen von gerichtetem, neutralweißem Licht an.

Wird das Zimmer auch für Untersuchungen genutzt, gelten die lichttechnischen Anforderungen für Untersuchungs- und Behandlungsräume.

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