Hallen- und Erlebnisbäder

Wassersportler verschiedener Disziplinen haben jeweils eigene Anforderungen an das Licht. Die Erfahrung lehrt, dass gute Sehbedingungen für Außenstehende meist auch gute Sicht für die Athleten bedeuten. Die Anforderungen an die Beleuchtung können jedoch von Halle zu Halle sehr unterschiedlich sein.


Die Anforderungen an die Beleuchtung unterscheiden sich je nach Disziplin: Während Wasserball-Spieler mit schnell fliegenden Bällen auf ausreichende Helligkeit in der Halle angewiesen sind, brauchen Wettkampfschwimmer, die konzentriert ihre Bahnen ziehen, weniger Licht. Dagegen sind Schwimmlehrer, Trainer und Bademeister angewiesen auf eine gute Sicht vom Beckenrand auf das Wasser. Bei Wettkämpfen wollen die Zuschauer das Geschehen im Becken auch aus größerer Entfernung verfolgen. Eine Lichtsteuerung gewährleistet die einfache Anpassung der Beleuchtung an unterschiedliche Anforderungen und bietet im Zusammenspiel mit LED-Lösungen hohe Effizienz.

Hoher Sehkomfort mit möglichst wenigen Reflexen

Weil die Wasseroberfläche direkt auftreffendes Licht besonders stark reflektiert, sollten Deckenleuchten seitlich vom Schwimmbecken montiert werden. Wo das nicht möglich ist, mindern asymmetrisch strahlende Leuchten über der Wasserfläche die Reflexe.

Für kleinere Wasserflächen eignen sich LED-Leuchten, die über den Beckenrändern installiert sind. Auch Unterwasserbeleuchtung reduziert die Reflexblendung auf der Wasseroberfläche. Sie erleichtert zudem den Blick in das Wasser.

Beim Synchronschwimmen sind Unterwasserscheinwerfer – ausgeführt als Schwimmbadleuchten – ein Muss, beim Freizeitschwimmen ist ihr Licht ein willkommener dekorativer Effekt. Zum Wasserballspiel und zum Wettkampfschwimmen dagegen sollten die Unterwasserscheinwerfer ausgeschaltet bleiben.

Lampen mit einem Farbwiedergabeindex Ra ≥ 80 – besser als es DIN EN 12193 vorschreibt – erhöhen den Sehkomfort und tragen zu einem Ambiente bei, in dem sich auch Freizeitschwimmer wohlfühlen.

Turm- und Kunstspringen

Sprunganlagen brauchen eine Zusatzbeleuchtung. Sie ergänzt im gesamten Sprungbereich die vertikalen Beleuchtungsstärken. Auch die Sprungrichter benötigen das zusätzliche Licht in der Vertikalen – insbesondere am Eintauchpunkt. Denn sie müssen den Springer vom Beckenrand aus direkt von der Seite oder aus schräger Sicht beurteilen.

Für Kunstspringen muss das Verhältnis von horizontaler zu vertikaler Beleuchtungsstärke besonders sorgfältig geplant werden.

Hohe Schutzart und Korrosionsschutz

Die feuchte, meist chlor- oder auch salzhaltige Luft in Schwimmhallen stellt hohe Anforderungen an die elektrotechnische Sicherheit und den Korrosionsschutz der Leuchten. Betriebssicher sind Leuchten hoher Schutzart, mindestens IP 44 für die Teile der Leuchte, in denen Lichtquellen und Betriebsgeräte untergebracht sind. Für diesen Einsatzzweck gebaute Qualitätsleuchten haben einen zusätzlichen Korrosionsschutz und trotz der widrigen Bedingungen eine lange Lebensdauer.

Wichtig: Auch die Befestigungselemente der Leuchten dürfen nicht korrodieren; am sichersten sind Befestigungen aus korrosionsbeständigem austenitischen Stahl.

A.6 Wasserball / Wettschwimmen / Sychronschwimmen / Turm- und Kunstspringen
Klasse   horizontale Beleuchtungsstärke zusätzliche Forderungen beim Kunstspringen
  Eh,av lx Eh,min/Eh,av Eh,av/Ev,av
I 500 0,7 0,8
II 300 0,7 0,5
III 200 0,5 0,5

Ambiente-Beleuchtung für Erlebnisbäder

Freizeitschwimmer wollen Spaß haben. Mit Beckenlandschaften, Rutschen, Spielinseln, Aktionsflächen am Wasser und mit großen Wellness-Bereichen inklusive Sauna und Solarium bieten die meisten Erlebnisbäder ein umfassendes Unterhaltungs- und Verwöhn-Programm.

Für die Beleuchtung von Erlebnisbädern gelten grundsätzlich dieselben Regeln wie für „normale“ Hallenbäder; insbesondere sind auch hier die Anforderungen an eine hohe Schutzart der Leuchten und an ihren Korrosionsschutz zu beachten. Daneben sind Ambiente und eine entsprechend anregende Lichtatmosphäre wichtige Aspekte für den Erfolg von Erlebnisbädern. Spezielle Unterhaltungs- oder Entspannungsbereiche, zum Beispiel Whirlpools oder tropische Wasserinszenierungen, erfordern eine sorgfältig abgestimmte Lichtplanung.

Inszenierungen mit Licht

Den höheren Gestaltungsanspruch erfüllt die Beleuchtungsplanung durch die Auswahl der Lichtquellen, ihrer Lichtfarbe und mit der Anordnung besonders formschöner Leuchten. Im Wasser schaffen Unterwasserscheinwerfer eine anregende Erlebniswelt mit Inszenierungen von Kaskaden, Fontänen, Grotten, Pflanzen, Nischen und Steinen. Diese effektvolle Lichtgestaltung mit versteckten oder sichtbaren Leuchten wird ergänzt durch die Akzentuierung von Wandbereichen oder Teilen der Hallendecke.

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