Flure, Treppen und Aufzüge

Flure und Treppen sind in erster Linie Verkehrszonen – im Büro- oder Industriegebäude, Hotel, Kaufhaus oder Schule. Sie dienen der schnellen Erschließung unterschiedlicher Gebäudebereiche und sind repräsentativer Bestandteil der Architektur.


Die richtige Beleuchtung gewährleistet Orientierung und gibt Sicherheit auf allen Wegen durch das Gebäude. Licht sorgt auch dafür, dass das Auge des Betrachters einen angenehmen Raumeindruck erhält: Gut platzierte Leuchten und eine abwechslungsreiche Lichtgestaltung gliedern Flure, akzentuieren Treppen und sorgen in Aufzügen für eine ruhige, freundliche Atmosphäre.

Wichtig: Treppen und Flure sind auch Fluchtwege. Die Not- und Sicherheitsbeleuchtung muss folglich normgerecht installiert und gewartet werden.

Licht für Flure

Flure müssen gut beleuchtet sein, damit sich Besucher schnell und sicher zurechtfinden. Aufgehellte Wände verleihen ein Gefühl von Sicherheit, wirken einem „Tunneleffekt" entgegen und beeinflussen das Raumgefühl positiv. Helle Decken lassen Flure größer wirken – und endlos gestreckte Flure lassen sich durch Akzentbeleuchtung, z. B. durch die Anstrahlung von Bildern, oder durch quer zur Laufrichtung installierte Leuchten einladend gestalten und optisch verkürzen.

Die Beleuchtungsstärke der Flurbeleuchtung liegt nach DIN EN 12464-1 bei mindestens 100 Lux. Beträgt das Beleuchtungsniveau der angrenzenden Räume mehr als 1.000 Lux, muss die Beleuchtung im Flur entsprechend angepasst werden. Damit die Augen problemlos den Übergang von helleren in dunklere Bereiche meistern, sollten lange Flure ohne Tageslicht entweder mit ähnlichen Beleuchtungsstärken wie im Eingangsbereich realisiert oder die Helligkeit nur leicht abgestuft werden. Mindestanforderung sind zehn Prozent der Beleuchtungsstärke der Nachbarräume.

Für die Flurbeleuchtung stehen viele Leuchten zur Auswahl: z. B. Downlights, Wandleuchten oder Deckenleuchten für den An- und Einbau. Akzente setzen auch Bodeneinbauleuchten, die den Wegeverlauf betonen. Effiziente, breitstrahlende Leuchten, die vertikale Wandflächen gut und flächig ausleuchten, sind eine empfehlenswerte Lichtlösung. Grundsätzlich gilt: Dunkle Bodenbeläge, Wand- und Deckenflächen erfordern eine höhere Beleuchtungsstärke und damit auch einen höheren Energieeinsatz.

Beleuchtung von Treppen

Treppen haben häufig einen repräsentativen Charakter. Vor allem aber müssen sie sicher für den Nutzer sein. Licht, das vom oberen Treppenabsatz nach unten fällt, sorgt für kurze weiche Schatten. So setzen sich Trittstufen deutlich voneinander ab, jede einzelne Stufe ist gut zu erkennen.

Harte Schlagschatten stören die Sehaufgabe erheblich. Sie entstehen durch eng gebündeltes, gerichtetes Licht. Auch ein diffuses Licht ohne Schatten sollte vermieden werden. Es entsteht durch zu viel Licht aus der falschen Richtung; Trittstufen lassen sich dann nicht mehr voneinander unterscheiden

Die richtige Wahl für die Treppenbeleuchtung sind Wand- oder Deckenleuchten mit breit strahlender Lichtstärkeverteilung, parallel zum Treppenverlauf installiert. Oft ist es sinnvoll, Stufen zusätzlich mit Orientierungsleuchten zu markieren. Sie werden in die Wand eingebaut oder bei breiten Treppen direkt in die Setzstufen eingelassen. Je nach Ausführung der Leuchte muss jede, mindestens aber jede dritte Stufe beleuchtet werden. Werden Wandleuchten im Treppenbereich eingesetzt, muss darauf geachtet werden, dass die Lichtquelle sowohl beim Hinaus- wie beim Hinabgehen nicht blendet.

Richtwert für die Treppenbeleuchtung sind nach DIN EN 12464-1 mindestens 150 Lux. Komfortabler und sicherer ist eine Beleuchtung mit 200 Lux – die kaum höhere Betriebskosten verursacht.

Licht an und in Aufzügen

Viele Menschen empfinden Unbehagen, wenn sie einen Aufzug betreten. Geschlossene Aufzüge erzeugen ein Gefühl der Enge, in Hallen integrierte Aufzüge aus Glas lassen Höhenangst aufkommen. Aus diesen Gründen sollte schon der Vorplatz zum Liftportal mit deutlich erhöhter Helligkeit freundlich gestaltet sein, z. B. durch Wandleuchten links und rechts neben der Aufzugstür. Zusätzliche Orientierung für den Einstieg geben Bodeneinbauleuchten. Hier ist darauf zu achten, dass sie nicht blenden.

Im Innenraum des Aufzugs empfehlen sich helle Grundfarben. Spiegel und glänzende Wand- und Deckenflächen fördern nicht nur ein angenehmes Ambiente, sondern suggerieren auch ein größeres Platzangebot. Eine Beleuchtung mit hohen diffusen Lichtanteilen verhindert scharfkantige Schlagschatten auf den Gesichtern der Liftbenutzer.  Nach DIN EN 81 müssen Aufzüge mit mindestens 50 Lux beleuchtet sein. Empfohlen werden indes 100 Lux bzw. sollte die Beleuchtung mindestens dem Beleuchtungsniveau der Einstiegszone und des angrenzenden Flurs entsprechen.

Lichtmanagement für Flure und Treppen

Auch in kleineren Einheiten rechnet sich ein Lichtmanagementsystem, denn ein Großteil der Energie in Gebäuden wird für Licht in oft leeren Fluren, Foyers, Toiletten und Büros verbraucht. Intelligente Lichtsteuerungen sorgen dafür, dass die Beleuchtung nur dann eingeschaltet wird, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. LED sind eine zukunftsweisende Lösung, denn häufiges Schalten und Dimmen belasten diese Lichtquellen nicht.

Als dynamisches Element lässt sich Licht auch auf Verkehrswegen unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten anpassen. In tageslichtarmen Bereichen können zum Beispiel LED mit einem breiten Spektrum an Farbtemperaturen den natürlichen Tageslichtverlauf nachempfinden.

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