Lebensqualität schaffen, Lichtimmissionen vermeiden
(licht.de) Parks und Grünanlagen machen Kommunen attraktiv und lebenswert. Ihre Beleuchtung hilft bei der Orientierung, gibt Sicherheit und kann stimmungsvolle Akzente setzen. Als „grüne Lunge“ der Stadt laden sie zum Aufenthalt im Freien ein – etwa für einen Spaziergang, zum Sport oder erholsamen Verweilen. Wenn es dunkel wird, kann das positive Lebensgefühl jedoch schnell ins Gegenteil umschlagen. Passanten und Radfahrer fühlen und bewegen sich sicherer bei einer ausgewogenen Beleuchtung mit höheren vertikalen Lichtanteilen. Wenn die halbzylindrische Beleuchtungsstärke stimmt, können entgegenkommende Personen und Gesichter schneller und einfacher erfasst werden. Wie das geht, schreibt DIN 13201-1 in den entsprechenden Auswahltabellen der Norm vor.
Hindernisse erkennen
Leuchten entlang der Wege kennzeichnen ihren Verlauf und helfen bei der Orientierung im Dunkeln. Mit ihrem Licht können Fußgänger, Fahrradfahrer oder Skater die Beschaffenheit des Bodens, Hindernisse und Niveauunterschiede erkennen. Für die Positionierung der Leuchten an Wegen gilt: je niedriger die Lichtpunkthöhe, desto dichter die Leuchten zueinander. Dieser Abstand hängt außerdem von der Wegeführung und Übersichtlichkeit der Parkanlage ab. Treppen, Stufen oder Unebenheiten auf Gehwegen erfordern ein höheres Beleuchtungsniveau.
Inszenierungen mit Licht
Geschickte Beleuchtung kann Parkbesucher zudem emotional ansprechen. Angestrahlte Skulpturen, Wasserspiele und Bauwerke lenken stimmungsvoll den Blick auf Besonderheiten. Solche Inszenierungen leben vom spannungsvollen Wechsel zwischen hohen Leuchtdichten und dunklerer Umgebung. Wichtig: Passanten dürfen nicht geblendet und Lichtimmissionen müssen gering gehalten werden.
Für effiziente und langlebige LED-Lösungen eignet sich ein Lichtmanagementsystem, das nach Bedarf sowie Tages- und Jahreszeit programmiert wird und auch defekte Leuchten meldet. DIN 13201-1 aus dem Jahr 2021 berücksichtigt umfassend die Möglichkeiten von adaptiver Beleuchtung mit temporär unterschiedlichen Beleuchtungsniveaus, Lichtverteilungen und Lichtfarben.
Maßvoller Umgang
Elektrisches Licht wirkt sich auf Flora und Fauna aus. Denn nach Angaben der Leibniz-Gemeinschaft ist etwa die Hälfte aller Insekten nachtaktiv. Und auch Säugetiere bevorzugen zunehmend die Dunkelheit, um den Menschen auszuweichen. Ein maßvoller Umgang mit öffentlicher Beleuchtung ist dabei unerlässlich. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt: Mit dem sogenannten Insektenschutzgesetz – genauer: mit der Neuregelung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) – will er Lichtimmissionen eindämmen. Entgegen der landläufigen Auffassung, warme Lichtfarben würden weniger Insekten anziehen, gibt die aktuelle Datenlage keinen Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Farbtemperatur und Anlockwirkung. Ein Beispiel: Während Glühlampen mit niedriger Farbtemperatur in allen Studien eine große Anlockwirkung hatten, fiel sie bei LED mit ähnlicher Farbtemperatur deutlich geringer aus.
Viel besser eignen sich Lichtlösungen mit temporär unterschiedlichen Lichtverteilungen und gut abgeschirmte Leuchten. Eine fachgerechte Planung kann Abstrahlungen ermitteln und den Umgebungsbedingungen anpassen – zum Wohle von Mensch und Tier.
Klick-Tipps
- Heft licht.wissen 03 Straßen, Wege und Plätze
- ZVEI-Positionspapier Beleuchtung unter Naturschutzaspekten