Exponate in Vitrinen professionell zu beleuchten, bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe. Auch wenn die LED-Technik durch die Miniaturisierung der Leuchtmittel viele neue Möglichkeiten eröffnet.
Historische Münzen, erlesener Schmuck oder kostbare Schriften: Um wertvolle Exponate vor Verschmutzung oder Beschädigung zu bewahren, werden sie in vielen Museen „hinter Glas“ in Vitrinen präsentiert (lateinisch, vitrum = Glas). Klimavitrinen sorgen sogar für konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Lichtschutz ist in der Vitrinenbeleuchtung besonders wichtig, weil die Leuchtmittel sich näher am Ausstellungsstück befinden. Im geschlossenen Glasraum entsteht außerdem ein Mikroklima.
Es gibt unterschiedliche Ausstattungen und Bauformen: Grundsätzlich wird zwischen freistehenden, an- oder eingebauten Vitrinen beziehungsweise zwischen Hoch-, Tisch- oder Pultvitrinen unterschieden. Besondere Bedingungen ergeben sich, wenn die Vitrine einen Rahmen oder eine Haube hat oder ganz aus Glas besteht.
Glasvitrinen: Lichtreflexe vermeiden
Ganzglasvitrinen können von außen oder von innen beleuchtet werden. Vorteil der Beleuchtung von außen ist, dass sie konzeptionell und technisch Teil des gesamten Beleuchtungssystems im Ausstellungsraum ist. Eine übermäßige Wärmebildung im Inneren der Vitrine wird so vermieden. Die Beleuchtung von innen wird durch miniaturisierte und einstellbare LED-Strahler blendfrei realisiert.
Glasscheiben schaffen eine Distanz zwischen Objekt und Betrachter und können das Kunsterlebnis schmälern. In der musealen Vitrinenbeleuchtung sollte die Verglasung aus der Wahrnehmung daher weitgehend ausgeblendet werden. Das bedeutet, Lichtreflexe auf den Scheiben zu vermeiden, die das Glas erst sichtbar werden lassen. Entspiegeltes Glas, dunkle Rückwände und eine gedämpfte Grundhelligkeit im Raum reduzieren Reflexionseffekte.
Insbesondere bei der Beleuchtung von Ganzglasvitrinen mit Strahlern von außen muss darauf geachtet werden, dass Betrachter nicht durch Reflexe und Spiegelungen geblendet werden. Für Hochvitrinen eignet sich in der Regel ein Beleuchtungswinkel steil von vorne, bei Tischvitrinen eine Beleuchtung senkrecht von oben. Gegebenenfalls muss auch auf den Schattenwurf durch Glaskanten geachtet werden.