Objekte und Skulpturen

Dreidimensionale Objekte und Skulpturen überzeugend in Szene zu setzen, ist beleuchtungstechnisch eine besondere Herausforderung. Denn Brillanz, Material und Form werden erst durch die richtige Lichtsetzung für Museumsbesucher wirklich sichtbar.


In der Museumspraxis werden diffuse und akzentuierende Beleuchtungsarten gerne kombiniert. Während flächiges, diffuses Licht schattenärmer und ruhiger wirkt, arbeitet Akzentlicht Objektstrukturen heraus und sorgt mit hohen punktuellen Leuchtdichten für Brillanz. Dreidimensionale Objekte lassen sich durch ein geschicktes Kombinieren der Leuchten-Ausstrahlwinkel angemessen modellieren und plastisch darstellen. Der Begriff „Modelling“ steht dabei für ein gekonntes Zusammenspiel von Licht und Schatten am Objekt.

Licht für dreidimensionale Objekte

Harte Schatten oder weichere, effektvolle Schattenverläufe über Rundungen und Kanten setzen ein Objekt effektvoll in Szene. Entscheidend dafür ist die Position der Lichtquelle. Steile Lichteinfallswinkel bei kurzer Distanz führen zu langen vertikalen Schatten. Zu flache Einfallswinkel bewirken horizontal ausgerichtete Schlagschatten. Beim Modelling von Skulpturen und Objekten hat sich ein Einfallswinkel von 30 Grad bewährt, der sogenannte Museumswinkel.

Für dreidimensionale Exponate – Büsten, Skulpturen oder Reliefe – gilt: Höhen- und Tiefenstrukturen werden optisch herausgearbeitet, wenn sie durch mehrere Strahler aus unterschiedlichen Positionen mit verschiedenen Lichtstärken und Ausstrahlwinkeln beleuchtet werden. Es entsteht ein räumlicher Blick auf das Objekt. Sehr große Ausstellungsstücke sollten von verschiedenen Positionen aus angestrahlt werden, um sie aus mehreren Sichtrichtungen zu akzentuieren.

Um Spiegelungen und Schlagschatten zu vermeiden, ist die Position der Strahler sorgfältig auszuwählen. Störende Schatten lassen sich z. B. durch eine Überlappung unterschiedlicher Beleuchtungsstärken auf dem Objekt reduzieren. Dabei beachten: Werden zu flache Lichteinfallswinkel gewählt, gerät der Betrachter leicht zwischen Lichtquellen und Objekt; er steht sich dann selbst im Licht.

Glanzpunkte für edle Exponate

Exponate mit Brillanz vermitteln einen hochwertigen Eindruck, vor allem bei glänzenden Oberflächen wie Kristallglas, Metall oder Porzellan. Glanz resultiert aus unterschiedlichen Helligkeiten, erzeugt durch den Einsatz von Punktlicht- und Flächenstrahlern. Bewegt sich der Besucher im Raum, scheinen die Glanzpunkte auf den Oberflächen zu wandern. Dieser interessante Effekt erzeugt Aufmerksamkeit, lässt Kanten und Wölbungen der Exponate erahnen. Brillanzeffekte hängen weniger von der Intensität des Lichts als vielmehr von dessen Bündelung ab. Gute Lichtwerkzeuge sind hier Strahler mit einem engen Ausstrahlungswinkel.

Diffuses Raumlicht sorgt für Ruhe

Werden mehrere dreidimensionale Objekte beleuchtet, empfiehlt licht.de eine flutende Rasterbeleuchtung über der Ausstellungsfläche. Indirekter Tageslichteinfall oder Lichtdecken erzeugen diffuses Raumlicht mit weichen Schatten und einen eher ruhigen Eindruck. Die Objekte wirken neutral und werden gleichberechtigter wahrgenommen.

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