Forschende untersuchen Signalentstehung in der Netzhaut
Trifft Licht auf unsere Netzhaut, wird innerhalb von einer billionstel Sekunde ein molekularer Schalter umgelegt und das Molekül Retinal ändert seine dreidimensionale Gestalt. Der Schalter im Auge wird so von „Aus“ auf „Ein“ umgelegt. Erstmals konnten Forschende des Paul Scherrer Instituts dieses Umschalten mit einem Freie-Elektronen-Röntgenlaser beobachten und kommen damit dem Verständnis näher, wie die lichtinduzierte Signalentstehung in der Netzhaut funktioniert.
Licht taktet die innere Uhr
Wir wissen nun, wie Licht in unseren Körper gelangt. Doch dann starten wahre Kaskaden körpereigener Abläufe: Licht taktet die vielen inneren Uhren, die unseren Organismus an die unterschiedlichen Phasen des Tages anpassen. Sie regulieren etwa Blutdruck und Hormonspiegel sowie Ess- und Schlafverhalten.
Nach dem Vorbild des Tageslichts
Mit dem Wissen um die nichtvisuellen Lichtwirkungen hat die Beleuchtungsindustrie das fortschrittliche Lichtkonzept Human Centric Lighting entwickelt. Nach dem Vorbild des Tageslichts setzt die Beleuchtung dabei wichtige Impulse: Helles, kühles und flächiges Licht am Morgen aktiviert den Körper und am Abend stimmt gedämpfte, rötliche Beleuchtung ihn auf die Nachtruhe ein. Das fördert einen stabilen Tag-Nacht-Rhythmus, erleichtert den Start in den Tag und kann die Schlafqualität verbessern. Das führt dazu, dass sich Menschen wohl und leistungsfähig fühlen.