Neurologen wollen Fatigue-Patienten mit Lichttherapie helfen
Einen vielversprechenden, nicht medikamentösen Therapieansatz für Menschen, die unter chronischer Erschöpfung leiden, haben Forschende aus Österreich in der Lichttherapie ausgemacht. Mit ihrer Hilfe werden bereits saisonale depressive Verstimmungen erfolgreich behandelt. Fatigue tritt oft zusammen mit Erkrankungen wie Rheuma, Krebs, Multiple Sklerose (MS) und Long Covid auf und die Betroffenen werden ständig von Müdigkeit und Erschöpfung geplagt.
In einer Studie mit MS-Patienten konnte das Team um den Neurologen Stefan Seidel von der Medizinischen Universität Wien und dem Universitätsklinikum AKH Wien schon nach zwei Wochen Besserung feststellen. Die Probanden wurden befragt und vorab im Schlaflabor untersucht. Dadurch konnten die Forschenden andere Störungen ausschließen, die ebenfalls zu Fatigue-Symptomen führen können. Im Versuch verwendete eine Gruppe eine Tageslichtlampe mit 10.000 Lux: Schon nach 14 Tagen wurde eine verbesserte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit gemessen. Keinerlei Wirkung ließ sich dagegen bei der Vergleichsgruppe feststellen, die eine baugleiche Lampe mit rotem Licht und nur 300 Lux benutzte. Eine Anschlussstudie mit Long-Covid-Patienten ist aktuell in Planung.