Weniger Barrieren und mehr Wohnkomfort
(licht.de) Wohnqualität ist keine Frage des Alters. Da Ruheständler mehr Zeit zu Hause verbringen, darf es auch mehr Komfort sein. Eine angemessene Beleuchtung trägt zum Wohlfühlen bei und ist essenziell für gutes Sehen. Sie sollte mit zunehmendem Alter und entsprechend nachlassendem Sehvermögen aufgerüstet werden. Denn ein normalsichtiger Sechzigjähriger braucht für den gleichen Helligkeitseindruck mindestens doppelt so viel Licht wie ein Zwanzigjähriger, erklärt die Brancheninitiative licht.de. Höhere Beleuchtungsstärken schaffen Abhilfe. Wie viel Licht ein Leuchtmittel abstrahlt, sagt der Lumenwert auf der Verpackung aus. Hell gestaltete Wände und Decken reflektieren das Licht zusätzlich.
Der Mix macht´s
Für eine gleichmäßige Raumausleuchtung ohne starke Kontraste sollte das Licht aus mehreren Quellen kommen. Kombinationen aus Decken-, Wand-, Steh- und Tischleuchten kreieren eine helle, wohnliche Atmosphäre. Besonders angenehm wirkt ein hoher Anteil indirekten Lichts, das von Decke und Wänden in den Raum reflektiert wird. Es schützt zudem vor Blendung, die ältere Menschen mehr stört als jüngere. An den Fenstern darf ein Sonnenschutz nicht fehlen: Einstellbare Jalousien, Falt-Stores und Markisen mildern die Blendung durch direkte Sonneneinstrahlung und reduzieren starke Kontraste. Auch potenzielle Stolperstellen werden besser erkannt, wenn sie ausreichend hell, blend- und schattenfrei beleuchtet sind.
Das richtige Licht am richtigen Ort
Für besondere Sehaufgaben ist eine Platzbeleuchtung sinnvoll – etwa Downlights unter den Küchenoberschränken oder eine Stehleuchte mit beweglichem Arm zum Lesen. In Fluren und auf Treppen helfen Lichtleisten am Boden oder Orientierungsleuchten an der Wand, den Weg zu finden – etwa beim nächtlichen Gang zur Toilette. Auch kleine Nachtlichter für die Steckdose kommen dafür infrage. In wenig genutzten Bereichen sparen Präsenzmelder viel Strom. Sie schalten das Licht nur bei Bedarf automatisch an und später wieder aus. Feste Routinen für die Beleuchtung lassen sich mit einer Lichtsteuerung programmieren.
Eine gut geplante Beleuchtung kann sogar den Tag-Nacht-Rhythmus unterstützen: Kühles, helles Licht am Morgen und Vormittag gibt einen Frischekick, wenn es flächig von oben kommt. Am Abend stimmen warmweiße Lichtquellen mit gerichtetem Licht den Körper auf die Nachtruhe ein. Dafür müssen die Leuchten dimmbar sein und ihre Lichtfarbe ändern können.
Investitionszuschuss zur Barrierereduzierung
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt den altersgerechten Umbau im Sinne der Barrierereduzierung mit dem Förderprogramm 455-B. Unabhängig vom Alter gibt es bis zu 2.500 Euro Zuschuss für Einzelmaßnahmen, für den Standard Altersgerechtes Haus bis zu 6.250 Euro. Den können auch Mieter bekommen. Sie sollten jedoch mit ihrem Vermieter eine Modernisierungvereinbarung treffen, betont licht.de.