Lichttherapie hilft bipolaren Patienten in Norwegen
Die Internationale Gesellschaft für bipolare Störungen (International Society for Bipolar Disorders, kurz ISBD) hat eine internationale Empfehlung herausgegeben, die dazu rät, Beleuchtung als Teil der Behandlung bipolarer Patientinnen und Patienten zu betrachten.
Sie gründet sich unter anderen auf Erfahrungen des Valen Hospitals in Norwegen, das 2019 die circadiane Lichttherapie in die Notfallbehandlung von Menschen mit psychischen Störungen aufgenommen hat. Mit positiven Ergebnissen: Manische Symptome und die Schlafqualität der Patienten verbesserten sich, wenn die blauen Wellenlängen des Lichts am Abend und in der Nacht durch Blaublockerbrillen reduziert wurden. Denn in der manischen Phase benötigen sie weniger Lichtstunden und mehr Dunkelheit. Anders herum in der depressiven Phase: Dann ist mehr Licht über einen längeren Zeitraum richtig. Ein Arzt oder Psychologe legt individuell fest, welches Beleuchtungsprotokoll Patientinnen und Patienten erhalten.
Licht statt Tabletten
Lichttherapie wird hier für alle Arten von Depressionen als Ergänzung zu Medikamenten oder sogar als Alternative eingesetzt. Werde beides kombiniert, könne sich der Effekt verdoppeln. Der Krankenhausaufenthalt verkürze sich mit dieser Behandlung in der Regel um ein bis zwei Tage. Weltweit sind mehr als 60 Millionen Menschen von bipolaren Störungen betroffen.